In Afghanistan haben die regierenden Taliban innerhalb weniger Tage eine weitere öffentliche Hinrichtung durchführen lassen. Die Exekution erfolgte in der Provinz Dschausdschan im Norden des Landes, wie der Oberste Gerichtshof der Islamisten am Montag mitteilte.
Der Angeklagte sei zuvor des Mordes verurteilt worden. Erst vergangene Woche kam es in der zentralen Provinz Ghasni zur Hinrichtung zweier Männer, denen ebenso Mord zur Last gelegt worden war.
Laut Vertretern der Taliban fand die Hinrichtung am Montag in einem Fußballstadion in Anwesenheit von Anwohnern statt. Das Urteil fiel gemäß islamischer Rechtssprechung, wonach die Familie eines Getöteten Vergeltung üben kann.
Bei ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 inmitten des chaotischen Abzugs der internationalen Truppen aus dem Land hatten die islamistischen Taliban einen moderateren Kurs versprochen. Sie haben jedoch wiederholt öffentliche Bestrafungen durchgeführt, darunter nun insgesamt fünf Hinrichtungen.
Die Vereinten Nationen oder Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die Taliban dafür scharf kritisiert und sie aufgefordert, solche Praktiken einzustellen. Während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 wurden Auspeitschungen, Amputationen oder Steinigungen regelmäßig in der Öffentlichkeit vollzogen.
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