- Eine gut gemeinte Idee einer Kirche in der Eifel ist nach hinten losgegangen.
- Um eine katholische Tradition trotz Corona-Pandemie zu wahren, durften sich Gläubige ein Gemisch aus Asche und Weihwasser mitnehmen.
- Plötzlich klagten aber mehrere Menschen über Hautreizungen und leichte Verletzungen.
Eine gut gemeinte Aschermittwochsaktion der Kirche im Eifelort Monschau hat offenbar zu Hautproblemen bei mehreren Gläubigen geführt.
In sieben Gotteshäusern waren am Mittwoch Gläschen mit einem schon abgefüllten Gemisch aus Asche und Weihwasser hinterlegt worden. Die Idee: Wer wollte, konnte sich eines der Gefäße in einem Tütchen mitnehmen und sich zu Hause ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen - eine Tradition zu Beginn der Fastenzeit in der katholischen Kirche. Das Aschenkreuz "to go" sollte ein besonderer Service in Zeiten der Corona-Pandemie sein.
Asche sorgt für Hautreizungen
Schon bald aber meldeten sich nach Angaben von Gemeindereferentin Monika Breuer Gläubige und klagten über Hautreizungen - über Rötungen, einem Brennen und Pickelchen. "Wir haben sofort alle Tütchen aus den Kirchen entfernt", sagte Breuer am Freitag. Zudem habe man auf allen Wegen versucht, jene zu erreichen, von denen man gewusst habe, dass sie sich ein Gläschen geholt hatten.
Insgesamt seien ungefähr 20 Fälle mit Hautreaktionen festgestellt worden. Zwei davon hätten auch von "offenen Stellen" berichtet.
Ähnlicher Fall im Bistum Freiburg
Eine genaue Erklärung für den Vorfall gibt es noch nicht. Eine Google-Recherche der Beteiligten ergab, dass es im Bistum Freibug mal ähnliche Fälle gegeben hatte.
"Die haben damals eine große Untersuchung gemacht und führen es darauf zurück, dass Asche und Wasser chemisch reagieren", sagte Breuer. Die Polizei hatte damals mitgeteilt, dass eine "alkalische Mixtur" entstanden war, die Verätzungen verursachte. "Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir die Asche trocken in die Gläschen getan." Nun sei geplant, auch die Asche aus Monschau untersuchen zu lassen.
Die Aktion sei gut gemeint gewesen, sagte die Gemeindereferentin betroffen. "Es ist natürlich schrecklich, dass sich Menschen mit dem verletzt haben, was wir an Gutem tun wollten."
Die "Aachener Nachrichten" und "Aachener Zeitung" hatten berichtet. (dpa/mbo)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.