Die Ex-Frau von Microsoft-Gründer Bill Gates, Melinda French Gates, spendet eine Milliarde Dollar (920 Millionen Euro) für die Frauenförderung in den USA.
"In fast 20 Jahren als Fürsprecherin von Frauen und Mädchen habe ich gelernt, dass es immer Leute geben wird, die sagen, dass jetzt nicht die richtige Zeit ist, über Geschlechtergerechtigkeit zu sprechen", schrieb French Gates in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag für die "New York Times".
Diese weit verbreitete Haltung sei "frustrierend und kurzsichtig", kritisierte die US-Milliardärin. "Jahrzehntelange Forschung zu Wirtschaft, Wohlbefinden und Regierungsführung macht deutlich, dass Investitionen in Frauen und Mädchen allen nützen."
Erst vor gut zwei Wochen hatte French Gates mitgeteilt, dass sie die gemeinsam mit ihrem früheren Mann gegründete Wohltätigkeitsstiftung verlasse. Nach "sorgfältiger Überlegung" habe sie entschieden, als Co-Vorsitzende der Bill and Melinda Gates Foundation zurückzutreten, erklärte sie, ohne Angabe von Gründe.
Ihr letzter Tag in der äußerst einflussreichen Stiftung ist der 7. Juni. Für die Zeit danach stellte Bill stellte seiner Ex-Frau nach deren Angaben 12,5 Milliarden Dollar (rund 11,6 Milliarden Euro) zur Verfügung, um ihre Arbeit zur Unterstützung von Frauen und Familien fortsetzen zu können.
Über ihre Organisation Pivotal will French Gates nun insgesamt eine Milliarde Dollar an Gruppen in den USA verteilen, die "die Rechte von Frauen schützen und ihre Macht und ihren Einfluss fördern", wie sie in ihrem Leitartikel schrieb. Dazu zähle das National Women's Law Center, die National Domestic Workers Alliance sowie das Center for Reproductive Rights, das sich für den Zugang zu Verhütung, aber auch für das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch einsetzt.
French Gates will außerdem etwa ein Dutzend beim Thema Frauenrechte engagierte Menschen mit 20 Millionen Dollar unterstützen, die sie nach eigenem Ermessen investieren dürfen. Zu den Empfängerinnen gehören die US-Leichtathletin Allyson Felix, die sich für die Gesundheit von Müttern einsetzt, sowie die frühere neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern.
French Gates schilderte in der "NYT", die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 2022, das landesweite Recht auf Abtreibung zu kippen, habe sie dazu bewogen, ihr Engagement auf den Prüfstand zu stellen. Mit ihrer Ankündigung der Riesenspende setzt sie im Jahr der US-Präsidentschaftswahl ein Zeichen.
Das Abtreibungsrecht wird zu den zentralen Wahlkampfthemen gehören. Die Demokraten von Präsident Joe Biden hoffen, an der Wahlurne von der Unzufriedenheit vieler Menschen über die Einschränkung des Abtreibungsrechts durch die Republikaner zu profitieren. © AFP
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