Seit Freitag müssen alle Boeing 737 MAX 9 am Boden bleiben. Sie sollen inspiziert werden. Erste Untersuchungen ergeben Bedenkliches.

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Bei Inspektionen nach der Notlandung einer Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines in den USA hat die Fluggesellschaft United Airlines lockere Schrauben in Maschinen des gleichen Typs gefunden. Bei Inspektionen seien mutmaßliche Mängel im Zusammenhang mit dem Einbau von Abdeckplatten entdeckt worden, die einen nicht benötigten Notausgang verschließen, erklärte die Fluggesellschaft am Montag. So habe es Schrauben gegeben, die nachgezogen werden mussten.

Beim Einbau der Abdeckplatte handelt es sich um eine Konfiguration, die Boeing anbietet, wenn die Anzahl der vorhandenen Notausgänge im Hinblick auf die Anzahl der Sitze im Flugzeug bereits ausreichend ist.

Am Freitag war eine Boeing 737 MAX 9 der Fluggesellschaft Alaska Airlines in Portland im Nordwesten der USA gestartet und auf dem Weg nach Ontario in Kalifornien, als nach Angaben von Passagieren kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand herausflog.

Daraufhin kehrte das Flugzeug um und legte rund 20 Minuten später in Portland eine Notlandung hin. Der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB zufolge hatte sich die Abdeckplatte eines nicht genutzten Notausgangs während des Flugs geöffnet und gelöst.

Auch Alaska Airlines findet Probleme bei weiteren Boeing-Maschinen

Die Fluggesellschaft Alaska Airlines fand ebenfalls Probleme bei weiteren Flugzeugen des Modells Boeing 737 Max 9. In ersten Überprüfungen eines Rumpf-Fragments, das vergangene Woche bei einer Maschine des Typs im Flug herausgebrochen war, wurden lose Teile gefunden, wie Alaska in der Nacht zum Dienstag mitteilte.

Alaska und United machten keine Angaben dazu, bei wie vielen Flugzeugen Schrauben an der Abdeckung locker waren. Nach Informationen der Website "The Air Current" wurden die losen Schrauben und andere Probleme mit dem Bauteil bei mindestens fünf Maschinen von United Airlines gefunden.

Die 171 Passagiere bei dem Alaska-Flug am Freitag kamen weitgehend mit dem Schrecken davon. Experten zufolge ist das auch glücklichen Umständen zu verdanken: Niemand saß unmittelbar an dem herausgebrochenen Teil und alle Passagiere waren im Steigflug noch angeschnallt.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte am Wochenende angeordnet, Flugzeuge des Typs am Boden zu lassen und zu inspizieren. United hat 79 Flugzeuge des Typs, weltweit sind es rund 170. In der Europäischen Union sind laut der hiesigen Behörde EASA keine Flugzeuge von den Stilllegungen und Inspektionen betroffen. (AFP/dpa/ank)

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