Acht Monate nach einem tödlichen Unfall mit einem Schleuserfahrzeug ist ein 23-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Das Landgericht Dresden sprach ihn am Mittwochnachmittag außerdem des siebenfachen versuchten Mordes schuldig, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag sagte. Der von dem Angeklagten gesteuerte Transporter war im Juli auf der Flucht vor der Polizei verunglückt, eine Frau starb.
Ursprünglich war der 23-Jährige wegen des gemeinschaftlichen Einschleusens von Ausländern mit Todesfolge angeklagt. Mit ihm angeklagt war ein 25-Jähriger, der am Mittwoch zu drei Jahren Haft wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern verurteilt wurde. Er sei nach Feststellungen des Gerichts nicht an der Entscheidung beteiligt gewesen, die Autobahn 17 zu verlassen und über ein Feld zu fliehen, sagte der Sprecher.
Bei dem Unfall am 13. Juli in der Nähe von Bahratal hatte sich der Kleintransporter mehrfach überschlagen. Die 44-Jährige, eine Geflüchtete aus der Türkei, starb noch am Unfallort. Sieben Menschen wurden teils schwer verletzt. Der 23-Jährige ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits wegen Einschleusens von Ausländern vorbestraft und stand unter Bewährung.
Das Urteil vom Mittwoch ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger kündigte bereits Revision an, wie der Gerichtssprecher weiter sagte. © AFP
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