Wie kann man Kindern ein ernstes Thema spielerisch nahe bringen? Mit dem passenden Spielzeug, dachten sich die städtischen Bestatter in Wien.
Ein Krematorium und Särge aus Bausteinen: Die städtischen Bestatter in Wien bieten ab sofort eine große Palette an Kinderspielzeug zum Thema Beerdigung an.
Zum Sortiment gehören künftig unter anderem auch eine Leichenkutsche und ein Friedhof samt Grabstein, Grab, Bagger und Friedhofsmitarbeiter.
Bei Gesprächen mit Kunden sei immer wieder zur Sprache gekommen, wie man den Verlust eines geliebten Menschen und alle damit zusammenhängenden Aspekte Kindern gut näherbringen könne, sagte der Geschäftsführer der Bestattung Wien, Markus Pinter, am Montag bei der Vorstellung der Bausätze.
Unterstützung aus der Psychotherapie
Bisher waren bereits ein Leichenwagen und eine Leichentram im Angebot, beide Produkte richteten sich aber eher an Sammler. Für die neuen Pakete setzte Bestattung Wien auf die Unterstützung des Wiener Landesverbands für Psychotherapie (WLP), um für Kinder einen Mehrwert zu schaffen.
Die Produkte ohne eine solche Einschätzung zu verkaufen, "das wäre (...) schon hart", sagte Sprecher Florian Keusch der Deutschen Presse-Agentur.
"Kinder bewältigen ihre Gefühle über die Spielebene", erklärte Michaela Tomek vom WLP. Über Tod und Trauer zu schweigen, sei der falsche Weg. "Tabus schaffen Ängste und Unsicherheiten. Das Kind spürt sowieso, dass etwas nicht stimmt, und bleibt dann allein damit", warnte Tomek. © dpa
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