Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden sorgt weiter für Aufsehen. Weitere Teile der Brücke wurden zum Einsturz gebracht, nun wird das Material abgetragen. Und es gibt erste Untersuchungen.
Bei Prüfungen an der Einbruchstelle der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist Korrosion festgestellt worden. Man habe vor Ort erkannt, dass die Stahllitzen, die durch das Brückenteil gingen und als Stützkonstruktion dienten, schon zum Teil korrodiert waren, sagte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer. "Der Schwachpunkt ist der Pfeiler in dem Moment gewesen."
Auch an den nach stehenden Zügen A und B würden Untersuchungen durchgeführt. "Der Zug B, das wissen wir schon und das ist erkennbar, zeigt auch Verformungen auf im 8- bis 15-Zentimeter-Bereich." Das Geländer sei voneinander weg gedriftet.
Ob Korrosion die Brücke zum Einsturz gebracht hat, ist weiter unklar
Die Einsturzursache ist dennoch weiterhin unklar. Nach Angaben der städtischen Behörden war möglicherweise Korrosion durch Chlorid die Ursache für den Einsturz. Simone Prüfer vom Straßen- und Tiefbauamt sagte jedoch, die Untersuchungen zur Ursache liefen erst an.
Die Brücke hat zwei weitere Teile für den Auto- und den Fußgängerverkehr, deren Zustand jetzt ständig beobachtet wird. An dem ehemals mittleren Teil gab es durch den Einsturz ebenfalls Verformungen.
Nach Teileinsturz von Carolabrücke läuft der Abriss
Unterdessen wurde angesichts eines erwarteten Hochwassers mit dem Abriss des beschädigten Brückenteils begonnen. Seit der Nacht zum Freitag arbeitet nach Angaben der Behörden eine Spezialfirma mit Baggern und Räumfahrzeugen am Abriss des in den Fluss gestürzten Brückenteils. Die Trümmer sollen möglichst bis Sonntag geborgen werden, damit diese nicht den Wasserfluss bei dem drohenden Hochwasser behindern.
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In der Nacht zum Freitag wurden zunächst unter Spannung stehende Teile einschließlich der Straßenbahngleise und der Fernwärmeleitungen vom Technischen Hilfswerk (THW) durch Sprengungen getrennt. Bei den Abrissarbeiten seien dann weitere Abschnitte des betroffenen Brückenteils geplant eingebrochen, wie die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts Dresden weiter erklärte. Sechs Bagger sind demnach im Einsatz.
Brückenteile werden mit Spezialmaschinen zerlegt und abtransportiert
Die Betonteile werden demnach mit Spezialmaschinen zerlegt und abtransportiert. Insgesamt waren am Freitag zehn Bagger im Einsatz. Die Bundeswehr steht vor Ort zudem mit zwei speziellen Bergepanzern bereit, falls andere Fahrzeuge ausfallen sollten.
"Uns läuft hier die Zeit davon", sagte Michael Klahre, Sprecher der Dresdner Feuerwehr. Es gehe darum, angesichts des steigenden Wasserstands bis zum Sonntag so viele Trümmer wie möglich zu bergen, damit das "keine weiteren Auswirkungen auf das Hochwasser hat". Nach ersten Schätzungen der Hochwasserexperten könnte der Elbepegel in Dresden wegen ergiebiger Regelfälle in Tschechien und Ostsachsen auf bis zu vier Meter steigen.
Die Wasserschutzpolizei wird die in der Elbe verbleibenden Teile der Brücke mit Bojen ausstatten, um sie im Hochwasserfall zu verorten. Aus dem Abbruchmaterial entnehmen Fachleute des Straßen- und Tiefbauamtes Proben zur weiteren Prüfung. Später sollen auch von dem noch stehenden benachbarten Brückenteil B Proben entnommen werden.
Der sogenannte C-Brückenteil der Carolabrücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt. Verletzt wurde nach Angaben der Behörden niemand. Die letzte Straßenbahn war kurz zuvor über die Brücke gefahren.
Der Bereich um die Carolabrücke ist für den Verkehr gesperrt. Zur Vorbereitung des Teilabrisses wurde ein Sicherheitsbereich von hundert Metern um den Brückenkopf auf der Neustädter Seite eingerichtet. Im Zuge dessen mussten das sächsische Finanzministerium und Teile der Staatskanzlei geräumt werden. (dpa/AFP/bearbeitet von ank)
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