Die Zahl der Kirchenaustritte in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Im Jahr 2023 seien im bevölkerungsstärksten Bundesland 197 012 Menschen aus der Kirche ausgetreten, teilte das Justizministerium in Düsseldorf am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. 2022 waren es 223 509 Austritte gewesen, im Jahr davor 155 322.
Eine Stichproben-Umfrage der dpa bei Amtsgerichten in NRW hatte Ende vergangenen Jahres bereits ergeben, dass sich die Zahlen für 2023 unter dem Rekordniveau von 2022 bewegten. Für 2022 hatte die Deutsche Bischofskonferenz einen spektakulären Negativrekord gemeldet: Bundesweit kehrten 522 821 Katholiken ihrer Kirche den Rücken. Die Protestanten meldeten für 2022 insgesamt 380 000 Kirchenaustritte bundesweit.
Zu den vorläufigen Zahlen hatte der Religionspädagoge Ulrich Riegel Ende vergangenen Jahres gesagt: "Auf der einen Seite hat sich nichts Wesentliches geändert, was die Austrittsdynamik markant brechen sollte. Auf der anderen Seite ist aber auch nichts Wesentliches geschehen - wie zum Beispiel ein neues Gutachten, das einen prominenten Bischof betrifft - das die Welle deutlich nach oben treiben sollte." © dpa
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