• Nach den Karnevalstagen sind die Wartezimmer vieler Hausärzte in Nordrhein-Westfalen voll mit Patienten, die unter Atemwegserkrankungen leiden.
  • Die Zahl der Krankmeldungen habe sich fast verdoppelt, so der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein.

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Nach dem ausgelassenen Treiben während der Karnevalstage hat eine Welle von Atemwegsinfektionen Nordrhein-Westfalen erfasst. "Erwartungsgemäß sind die Krankenstände in den letzten Tagen explodiert, die Zahl der Krankmeldungen hat sich fast verdoppelt", sagte der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf vom Freitag.

Vor allem jüngere Menschen seien von der Krankheitswelle betroffen. Ältere Patienten seien im Karneval weniger aktiv und schützten sich auch häufiger mit Maske. In den Schulen ist Funken zufolge eine starke Zunahme der Krankenstände zu erwarten.

Der Apothekerverband Nordrhein bestätigte den Trend. "Weit über zehn Prozent der Coronatests sind im Rheinland mittlerweile positiv - bundesweit liegt der Schnitt nur bei siebeneinhalb Prozent in den Apotheken", sagte Verbandschef Thomas Preis. Er kritisierte dabei den Wegfall kostenloser Bürgertests ab dem 1. März.

Mehr Coronapatienten in den Krankenhäusern

Auch in die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen werden vermehrt Patienten mit Coronainfektionen eingeliefert. "Die Zahl der positiv auf Corona getesteten Patientinnen und Patienten, die zu einer stationären Behandlung aufgenommen werden, steigt beharrlich an", sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Matthias Blum.

Auch Mitarbeiter seien von Infektionen betroffen. Blum gab jedoch vorerst Entwarnung: Nach dem Karneval gebe es "noch keine flächendeckend angespannte Situation".

Zuletzt war die Corona-Inzidenz in Deutschland auf relativ niedrigem Niveau weiter angestiegen. Der Wert habe vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche erneut um elf Prozent zugenommen, schrieb das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Bericht vom Donnerstagabend. (afp/dpa/ari)

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