Im August 2018 wird in Chemnitz ein 35-Jähriger erstochen. Den Haftbefehl gegen den tatverdächtigen Iraker teilt ein Polizist kurzerhand auf Facebook. Dafür muss der Beamte jetzt 1200 Euro Strafe zahlen.

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Ein Polizist aus Baden-Württenberg, der nach dem Tod eines Deutschen in Chemnitz einen Haftbefehl gegen einen tatverdächtigen Iraker auf Facebook geteilt hatte, muss 1200 Euro zahlen. Das Geld sei bereits eingegangen, sagte am Dienstag ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. Damit sei die Angelegenheit erledigt. Der Mann habe seinen Fehler eingesehen und sei auch nicht derjenige gewesen, der den Haftbefehl zuerst veröffentlichte. Zuvor hatte der SWR berichtet.

Justizbeamter hatte Haftbefehl in Umlauf gebracht

Der 35-Jährige war im August vergangenen Jahres in der sächsischen Stadt erstochen worden. Die Bluttat hatte tagelange Ausschreitungen in Chemnitz nach sich gezogen. Ein Syrer, der derzeit vor Gericht steht, sowie ein noch nicht gefasster Iraker sollen die Tat begangen haben. Ein inzwischen vom Dienst suspendierter Justizbeamter hatte den Haftbefehl gegen den Iraker fotografiert und an Dritte weitergegeben. Diesen Haftbefehl hatte der Polizist aus Hechingen geteilt.

(dpa/fra)

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