Finnland hat bei einem Staatsbegräbnis Abschied von seinem früheren Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari genommen. Bei der Trauerfeier am Freitag in Helsinki stand sein Einsatz als internationaler Vermittler im Mittelpunkt.

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Bibeltexte wurden auf Finnisch und Ndonga gelesen, das in Namibia und Angola gesprochen wird. Unter den Trauergästen waren neben Schwedens König Carl XVI. Gustaf der namibische Präsident Hage Geingob und seine kosovarische Kollegin Vjosa Osmani.

Ahtisaari war am 16. Oktober im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war von 1994 bis 2000 finnischer Präsident. Den Friedensnobelpreis erhielt er für seine Arbeit als Vermittler in internationalen Konflikten. Nach der Trauerfeier wurde er in der Nähe seiner Vorgänger Urho Kekkonen und Mauno Koiviosto beigesetzt.

Präsident Sauli Niinistö nannte Ahtisaari einen großen Finnen. Er habe sich als Flüchtling aus dem 1940 von der Sowjetunion eroberten Karelien in die Lage von Menschen in Konfliktgebieten hineinversetzen können und sie immer ins Zentrum seiner Vermittlungen in Indonesien, Nambia, dem Kososvo und anderen Regionen gestellt.

"Selbst in den Starrsinnigsten hat er etwas Gutes gesehen, das es wert war, ihnen die Hand zu reichen", sagte Niinistö. "Aber wenn nötig, konnte er zu einem harten und entschlossenen Verhandler werden."

Niinistö sagte, Ahtisaari sei mehr Diplomat als Politiker gewesen und als Außenseiter zum Präsidenten gewählt worden. Von politischen Gepflogenheiten habe er wenig gehalten. "Ahtisaari war, wie er treffend beschrieben wurde, ein Mann der flachen Hierarchien."  © dpa

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