Kindermund tut Wahrheit kund – und das manchmal in sehr unpassenden Situationen. Mit Kindern erlebt man immer wieder lustige Dinge. Wir haben gesammelt – welche Geschichten fallen Ihnen ein?
Ob auf dem Schulweg, bei Streitigkeiten oder beim gemeinsamen Spielen: Immer wieder kommt es zu lustigen Pannen und witzigen Erlebnissen mit Kindern. Die Redaktion hat in Erinnerungen gekramt.
Ein Weg voller Belastung
Erster Schultag. Die Aufregung ist groß, der Schulranzen ist gepackt, die Schultüte bewundert, Fotos sind gemacht. Wir machen uns gemeinsam auf den Schulweg. Zum ersten Mal. Die ersten hundert Meter trägt mein Sohn seinen Schulranzen und seine Schultüte noch mit Stolz, dann dreht er sich zu mir um und sagt mit ernstem Blick: "Mama, das ist aber schon ein weiter Weg voller Belastung."
Ich habe ihm den Schulranzen dann zumindest an diesem ersten Schultag abgenommen. Seitdem kommt er aber auch sehr gut mit seinen Belastungen zurecht.
Sabrina Schäfer
Keine Rüge dank schlauer Antwort
Das ist eine Geschichte, die meine Mutter und meine Oma mir andauernd erzählt haben: Als ich und meine Schwester noch klein waren (vielleicht fünf und sieben Jahre alt), haben wir uns andauernd gestritten und uns gegenseitig mit den wildesten Schimpfwörtern betitelt. Einmal waren wir mit Mama und Oma spazieren und wir haben uns wieder die ganze Zeit abwechselnd beschimpft.
Als ich gerade Luft hole und den Mund aufmache, warnt mich meine Mutter: "Franziska, du lässt das jetzt. Das sagst du jetzt nicht!" Ich habe meine Mutter daraufhin strahlend angelächelt und zu ihr gesagt: "Weißt du Mama, ich hab's ja nicht gesagt. Aber ich meinte das Tier, das sich in der Suhle wälzt." Meine Mutter und meine Oma mussten so lachen, dass ich dafür gar keinen Anschiss kassiert habe.
Franziska Fleischer
Lustige Kinderantworten
Mein Sohn ist knapp zwei Jahre alt, als er weinend aus dem Bad zu mir ins Wohnzimmer gelaufen kommt. Ich frage ihn, was passiert ist. Er deutet mit der Hand an seine Stirn und antwortet: "Bummi bum bum bum."
Heute ist meine Tochter in einem ähnlichen Alter wie mein Sohn damals. Neulich wollte ich mit den Kindern zum Spielplatz. Meine Tochter fragte ihren Papa, ob er auch mitkomme. Doch der blätterte gerade durch die Zeitung und reagierte nicht. Sie fragte noch mal. Wieder keine Antwort. Darauf unsere Kleine hörbar erbost: "Papa, rede mich!"
Marie-Christine Sandler
Die Angst vor dem Umzug
Über zwei Jahre hinweg habe ich regelmäßig auf einen kleinen Jungen aufgepasst. Eines Tages – er war zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt, als ich ihn vom Kindergarten abholte und wir gemeinsam zu ihm nach Hause liefen – fragte ich ihn, was es denn so Neues gebe. Er blieb stehen, schaute mich sehr ernst und mit großen Augen an und sagte: "Bald kommen viele Männer und die nehmen mir alle meine Sachen weg."
Mir war klar, er meint das ernst, und er schien wirklich besorgt zu sein. "Was meinst du? Niemand wird dir was wegnehmen", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Doch, das hat die Mama gesagt", erklärte er mir verzweifelt. Ich versprach ihm, dafür zu sorgen, dass niemand seine Sachen wegnehmen würde und ich die Mama danach noch einmal fragen würde. Für den Rest des Tages kam das Thema nicht mehr auf.
Später am Abend, der Kleine schlief bereits, kamen seine Eltern von der Arbeit nach Hause. Als ich die Mutter fragte, was er wohl gemeint haben könnte, fingen seine Eltern an zu lachen und klärten mich auf: "Wir ziehen doch bald um und wir haben ihm gesagt, dass ein Umzugsunternehmen kommt und seine Sachen in die neue Wohnung bringen wird." Die beiden versprachen mir am nächsten Morgen, nochmal mit ihrem Sohn zu sprechen und ihm die Sorge, fremde Männer würden ihm all seinen Besitz entreißen, zu nehmen.
Malina Köhn
Erwachsene sind doch gar nicht so schlau
Schon als kleines Kind war einer meiner Neffen in manchen Dingen bereits schlauer als ich. Das durfte ich lernen, als wir gemeinsam im Sandkasten saßen. "Wow, du hast aber einen tollen Bagger", staunte ich nicht schlecht, als er mir stolz seine Baumaschine zum Spielen zeigte. Doch für diese Bemerkung erntete ich nur Stirnrunzeln. "Das ist ein Radlader!", kam es laut und belehrend zurück.
Tabea Sedlak
Oma macht es wie immer
Meine Oma liebt es, diese Geschichte zu erzählen: Oma hat immer wahnsinnig gerne für uns gekocht und hatte immer mehrere Töpfe auf dem Herd. Und so hörte man zur Mittagszeit Gebrutzel und leises Gefluche aus der Küche. Als wir nachsahen, stand meine Oma am Herd und kochte Kartoffeln. Da habe ich einfach nur trocken gesagt: "Weißt du, Oma, du hast es gemacht wie immer: einmal überkochen!"
Franziska Fleischer
Als Opa seinen Geburtstag feiern wollte
Mein Großvater ist bereits stolzer Urgroßvater von einem 13-Jährigen und einem Vierjährigen, die ihn "Opa-Opa" nennen. Über unsere Familiengruppe in WhatsApp wurden wir alle zu seinem 85. Geburtstag eingeladen. Meine Cousine nahm für die Zusage und um zu fragen, was sie denn mitbringen könne, eine Sprachnachricht auf. Da rief ihr Vierjähriger dazwischen: "Hallo Opa-Opa, lebst du noch?" Er durfte trotzdem mit auf den Geburtstag kommen.
Malina Köhn
Gelächter in der Kirche
Die Amtstracht von evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern ist meist ein schwarzer Talar. Nur an Festtagen, zum Beispiel an Ostern, dürfen auch weiße Talare, sogenannte Alben, getragen werden. So kam es, dass ein Kind nach dem Ostergottesdienst am Ausgang den Pfarrer laut fragte: "Sie tragen heute ja Weiß. Ist das schwarze Gewand in der Wäsche?"
Tabea Sedlak
Leseraufruf: Welche lustigen Erlebnisse hatten Sie mit Kindern?
Ob als Elternteil, Tante, Onkel, Nachbar, Babysitter oder in Ihrer eigenen Kindheit: Wann haben Kinder in Ihrem Umfeld oder Sie selbst als Kind etwas besonders Lustiges oder Kurioses gesagt, erzählt oder gemacht? Gibt es etwa lustige Pannen, an die Sie sich erinnern oder haben Kinder Sie mal in eine unangenehme Lage gebracht?
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