- Fünf Menschen sterben am Freitag vor Pfingsten, weil ein Regionalzug bei Garmisch-Partenkirchen entgleist.
- Nach der Ursache für das Unglück wird weiter gesucht - ebenso nach möglichen Verantwortlichen.
Die Staatsanwaltschaft München II hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen ein Ermittlungsverfahren gegen drei Personen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Bei den Beschuldigten handele es sich um Mitarbeiter der Deutschen Bahn, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Laut "Münchner Merkur" und "Bild" wird gegen den Lokführer, den Fahrdienstleiter und gegen einen Streckenverantwortlichen ermittelt. Auf dem betroffenen Teilstück zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen sollten vom 25. Juni bis 9. Juli nächtliche Gleislageberichtigungen und Schienenerneuerungen stattfinden.
Nähere Angaben zu den Vorwürfen machten die Ermittler des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zunächst nicht. Dafür sei es beim derzeitigen Ermittlungsstand noch zu früh, sagte ein Polizeisprecher. Die Deutsche Bahn teilte mit, sich wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht äußern zu können. "Selbstverständlich setzen wir alles daran, die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache zu unterstützen", sagte ein Bahnsprecher.
Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am Freitagmittag kurz nach der Abfahrt entgleist. Dabei starben fünf Menschen, mehr als 40 wurden verletzt.
Fünf Opfer, darunter auch zwei Geflüchtete aus der Ukraine
Wie die Polizei mitteilte, befindet sich eine 34 Jahre alte Frau nach wie vor in einem lebensbedrohlichen Zustand. Mittlerweile stehen der Polizei zufolge alle Identitäten eindeutig fest.
Einer der Toten sei ein 13 Jahre alter Junge aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zwei getötete Frauen im Alter von 30 und 39 Jahren stammten demnach aus der Ukraine, sie waren mit ihren Kindern nach Bayern geflüchtet. Bei einer der Frauen korrigierte die Polizei das Alter von 32 auf 30 Jahre. Unter den Opfern befinden sich außerdem eine 51-Jährige aus Wiesbaden sowie eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München.
Die Ermittlungen zur Unfallursache führt eine Soko "Zug". Auch die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung ist beteiligt. (dpa/afp/mf)
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