- Ein Zehnjähriger beschert seinen Eltern dank In-App-Käufen eine Rechnung von mehr als 1.000 Euro.
- Um das Geld wieder reinzuholen, möchte er seine liebste Mütze bei eBay verkaufen.
- Dann kommen ihm hunderte Fremde zur Hilfe.
Ein Zehnjähriger bescherte seinen Eltern durch In-App-Käufe über sein Handy versehentlich eine Rechnung von mehr als 1.000 Euro. Deswegen beschloss er, seine "heißgeliebte Mütze" zu opfern. Die schwarz-gelb gestreifte Kopfbedeckung, die von Fußballstars wie
So stellten seine Eltern am vergangenen Mittwoch (13. Januar) eine Anzeige auf eBay Kleinanzeigen ein, in der sie die Umstände für den außergewöhnlichen Verkauf erklärten. Man wolle die Mütze "nur zu einem Preis verkaufen, der es dann auch wirklich verschmerzen lässt, sie zu verlieren". Durch den Verkauf von Büchern und Spielen habe er den hohen Betrag sonst leider nicht erwirtschaften können. Der Preis sei "Verhandlungsbasis".
Instagram-Account kam zur Hilfe
Doch dann kam es anders als erwartet. Der Instagram-Account "bestofkleinanzeigen1" wurde auf das ungewöhnliche Gebot aufmerksam und veröffentlichte dieses drei Tage später auf seiner Seite, der über 500.000 Nutzer folgen. Unter Häme und Kritik für die Eltern, die vorsichtiger hätten handeln müssen, machte sich unter den Followern auch Mitgefühl für den Jungen breit, der seine liebste Mütze verkaufen wollte.
Daraufhin plante der Besitzer des Accounts eine Spendenaktion. Der 28-jährige Hamburger, der sich selbst den Namen Marcel Rolf gegeben hat, erklärte der "Süddeutschen Zeitung", dass er helfen wolle. Denn: "Jeder baut mal Mist." Weiter erklärte er: "Als Zehnjähriger hat man einfach nicht auf dem Zettel, wie viel man arbeiten muss für 1.000 Euro."
Also schrieb er der Familie. Die hielt seinen Plan zuerst für einen Scherz. Durch die große Aufmerksamkeit auf ihre Anzeige erhielten die Eltern zunehmend negative Zuschriften von Erziehungstipps bis hin zu Beleidigungen.
Durch Spendenaktion innerhalb von 15 Minuten 1.000 Euro gesammelt
Da sich der Betreiber von "bestofkleinanzeigen1" für die Flut an negativen Nachrichten mitverantwortlich fühlte, rief er seine Nutzer auf, mit einer Spendenaktion das benötigte Geld zu sammeln. Laut der "Süddeutschen Zeitung" kamen innerhalb von 15 Minuten mehr als 1.000 Euro zusammen, für die Rolf die Mütze erwarb. Damit konnte er auch die Skepsis der Eltern beruhigen. "Erst als die 1.000 Euro per PayPal da waren, haben sie anscheinend geglaubt, dass das echt ist", erzählte er.
Am Samstag telefonierte der 28-Jährige dann mit der Mutter des Zehnjährigen und streamte das Gespräch live online. Darin erklärte sie, dass zuvor auch Anrufe bei der Bank, dem Spielebetreiber sowie einem Anwalt erfolglos geblieben waren. Das Unternehmen, das die Rechnung gestellt habe, sitze im Ausland. Somit sei eine Klage zu aufwendig und teuer gewesen. Dementsprechend froh sei man über den überraschenden Kauf.
Eine Überraschung steht allerdings noch aus. Der Zehnjährige soll seine Mütze zurück bekommen. Zu seinem elften Geburtstag Anfang März plane Marcel Rolf die Mütze an seinen früheren Besitzer zurückzuschicken: "Ich gehe mal davon aus, dass der Junge seine Lektion gelernt hat." © 1&1 Mail & Media/spot on news
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