Mehr als 650 Kontrollen, Festnahmen und Strafanzeigen - das ist die Bilanz einer Großkontrolle der Polizei im Frankfurter Bahnhofsviertel. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand die Drogenkriminalität.
Die Polizei ist im Frankfurter Bahnhofsviertel bei einer Großkontrolle mit knapp 500 Einsatzkräften gegen den Drogenhandel vorgegangen.
Dabei wurden nach Angaben eines Polizeisprechers 657 Menschen kontrolliert. Auch in zwei Laufhäusern und sieben Bars sowie Spielotheken prüften die Beamten, ob mit Drogen gehandelt wurde oder Verdacht auf andere Straftaten bestand.
Auch Bundes- und Stadtpolizei verstärkten die Aktion, die sich vor allem gegen Drogenhandel und Organisierte Kriminalität richtete.
Auf frischer Tat ertappt
Nach der am Freitag veröffentlichten Bilanz der Einsatznacht gab es 27 Strafanzeigen, unter anderem wegen Rauschgiftdelikten, Verstößen gegen das Waffengesetz, ausländerrechtlichen Verstößen sowie Diebstahl. In einem Fall kam es zur Festnahme auf frischer Tat "bei der Ausübung verbotener Prostitution".
Bei den Kontrollen stießen die Polizisten auf zwölf mutmaßliche Kriminelle, für die Haftbefehle ausgeschrieben waren. Die sichergestellten Drogenmengen dagegen waren eher gering: rund 13 Gramm Heroin, acht Gramm Crack und 42 Gramm Marihuana.
Die Stadt Frankfurt, die mit eigenen Kräften unter anderem die Einhaltung von Lebensmittel- und Hygienevorschriften in den überprüften Lokalen kontrollierte, schloss zwei Gaststätten und zwei Bars.
Polizei will Druck auf die Szene machen
"Wir wollen zeigen, dass wir präsent sind", begründete der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill die Großkontrolle, für die mehrere Straßenzüge abgesperrt wurden. Es gehe darum, Drogenhändlern und anderen Kriminellen zu zeigen, "dass es so nicht geht."
Vor einem der kontrollierten Bordelle war erst am Abend zuvor geschossen worden, wie Bereswill sagte. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden, die Waffe hingegen bislang nicht gefunden. Dank zusätzlichen Personals habe die Polizei außerdem in den vergangenen Wochen auch verdeckte Ermittlungen durchgeführt.
Von der Kontrollaktion erhofften sich die Ermittler weitere Erkenntnisse. Auch künftig sollen tägliche Einsätze in den Brennpunkten des Viertels sowie großangelegte Polizeiaktionen für "Kontrolldruck auf die Rauschgift- und Milieuszene" sorgen, hieß es. © dpa
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