Zahlreiche Brände im ganzen Land haben auch am Samstag die griechische Feuerwehr in Atem gehalten. Für besonderen Unmut sorgt dabei die Leichtsinnigkeit vieler Menschen, die trotz ständiger Warnungen mit Flammen und Funken hantieren. In der Nacht zum Samstag waren es die Passagiere einer Jacht, die vor der Küste der Insel Hydra an Bord ein Feuerwerk entzündeten, wie griechische Medien berichteten. Die Funken setzten den einzigen Pinienwald der Insel in Brand.
Die Verursacher hätten noch versucht, die ersten Flammen zu löschen, dann aber die Feuerwehr gerufen und sich davongemacht. Das Gebiet ist unzugänglich, die Feuerwehrleute können nur aus der Luft und vom Meer aus löschen und haben den Brand bislang nicht unter Kontrolle. Der Bürgermeister der Insel war in einem Fernsehinterview außer sich über den Vorfall. Unabhängig von den zentralen Behörden werde auch die Inselgemeinde selbst die Betreffenden anzeigen, sagte er.
64 Wald- und Buschbrände in 24 Stunden
Insgesamt sind binnen 24 Stunden in Griechenland laut Feuerwehr 64 Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Besonders problematisch war am Samstag ein Gebiet im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes. Man habe die Situation dort noch unter Kontrolle, rechne jedoch zum Mittag mit starkem Wind, berichtete der Sender ERT unter Berufung auf die Behörden. Sieben Ortschaften seien bereits evakuiert worden. Feuerwehr und freiwillige Helfer hatten zuvor die ganze Nacht über gegen die Flammen angekämpft.
Selten gelingt es, Brandstifter zu fassen, aber manchmal haben die Behörden Glück: So wurde jüngst ein Mann festgenommen, den mehrere Videokameras aufzeichneten, als er östlich von Athen einen Brand legte, der erst nach zwei Tagen gelöscht werden konnte. Die Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung wurden in Griechenland vergangenes Jahr stark erhöht. Neben Geldbußen im fünfstelligen Bereich können nun selbst bei fahrlässiger Brandstiftung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden.
Die Waldbrandgefahr in Griechenland bleibt in mehreren Regionen das ganze Wochenende über hoch, teilte der griechische Zivilschutz mit. © dpa
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