Zwei Schusswaffenangriffe mit insgesamt 29 Toten innerhalb weniger Stunden haben die USA am Wochenende erschüttert. Wer steht hinter den tödlichen Attacken in der texanischen Grenzstadt El Paso und Dayton in Ohio?

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Nur rund 13 Stunden lagen am Wochenende zwischen den beiden schrecklichen Taten, die nicht nur in den USA die Öffentlichkeit erschütterten.

In der texanischen Grenzstadt El Paso richtete ein Schütze in einem Ladenkomplex ein Massaker an, das mindestens 20 Menschen das Leben kostete, mehr als zwei Dutzend Besucher des Einkaufszentrums wurden zudem verletzt, als der Mann das Feuer eröffnete.

In Dayton im Bundesstaat Ohio wurden bei einem Schusswaffenangriff neun Menschen getötet, darunter auch die Schwester des Schützen, mindestens 16 weitere wurden verletzt. Die Tat ereignete sich am Sonntag kurz nach 1:00 Uhr (Ortszeit) im beliebten Ausgehviertel Oregon, wie Matt Carper, Sprecher der Polizei in Dayton, sagte. Der mutmaßliche Täter habe auf offener Straße mehrfach mit einer Langwaffe geschossen. Sein Motiv sei unklar. Polizisten erschossen den Täter.

Was ist über die Verantwortlichen für die beiden Blutbäder bekannt? Wir haben die Informationen zusammengetragen.

Was wir über den mutmaßlichen Täter von El Paso wissen

Verdächtigt wird ein 21-jähriger weißer Mann namens Patrick C. Er stammt aus Allen, einem Vorort von Dallas, etwas mehr als 1.000 Kilometer von El Paso entfernt.

Den Angriff betrachten die Justizbehörden als "inländischen Terrorismus", wie Staatsanwalt John Bash am Sonntag mitteilte. "Der Plan scheint gewesen zu sein, die Zivilbevölkerung einzuschüchtern, gelinde gesagt."

Die Ermittlungen könnten auf eine Anklage wegen "Hassverbrechens" sowie wegen Schusswaffengebrauchs hinauslaufen. Dem Täter, der sich ohne Widerstand festnehmen ließ, drohe die Todesstrafe.

Ein mutmaßlich vom Täter in El Paso verfasstes Online-Manifest weise auf ein mögliches "Hassverbrechen" hin, sagte der Polizeichef von El Paso, Greg Allen. Darin ist nach Medienberichten von einer "hispanischen Invasion" die Rede. In dem Schriftstück beziehe sich der Verfasser auch auf den rechtsextremen Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März.

Allen sagte außerdem, Patrick C. sei geständig und habe keine Informationen zurückgehalten.

Laut dem US-Sender ABC News hat er gegenüber den Ermittlern ausgesagt, er habe so viele Mexikaner wie möglich töten wollen.

Augenzeugen berichten, der Schütze habe eine khakifarbene Hose, ein schwarzes T-Shirt und Ohrenschützer getragen. Bilder der Überwachungskamera bestätigen dies. Die Waffe hat er laut Polizei legal erworben.

Was wir über den Täter von Dayton wissen

Die Polizei hat den 24-jährigen Weißen Connor B. aus Bellbrook, Ohio, als Todesschützen bekannt gegeben. Er soll nahe einer Bar im Zentrum von Dayton das Feuer eröffnet und neun Menschen getötet haben, darunter seine eigene Schwester. Polizisten erschossen den Angreifer. Die Opfer waren 22 bis 57 Jahre alt. Die Schwester des Mannes ist demnach die jüngste unter ihnen. Das Motiv des Täters ist noch unklar. Sechs der Toten waren Afroamerikaner.

Nach Angaben von Bürgermeisterin Nan Whaley trug der Täter dunkle, schusssichere Schutzkleidung. Er habe eine Waffe mit vielen zusätzlichen Patronenmagazinen benutzt.

Einsatzkräfte hätten ihn rund 30 Sekunden nach Beginn seiner Tat gestoppt, sagte Daytons Polizeichef Richard Biehl. Dadurch habe ein noch schlimmeres Blutbad verhindert werden können. (hub/dpa/afp)

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