David Lama zählt weltweit zu den Ausnahmetalenten unter den Kletterern. Zusammen mit dem Ötztaler Free-Climber Hansjörg Auer wurde er in Kanada von einer Lawine verschüttet. Die örtichen Behörden gehen vom Schlimmsten aus.

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Bei einem Lawinenabgang in Kanada sind offenbar am Mittwoch die beiden bekannten Bergsteiger David Lama und Hansjörg Auer verschüttet worden.

Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, wird mit Rettungsflügen nach den Vermissten gesucht. Bislang lief die Suche allerdings erfolglos. Wie die "Kronen-Zeitung" berichtet, kam der 35-jährige Auer bei dem Unglück ums Leben. Eine offizielle Bestätigung für die Meldung gibt es noch nicht.

Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet, konnte auch Lamas Manager Florian Klingler vorerst keine Bestätigung abgeben. Klingler sagte jedoch, er habe von Bekannten Lamas derartige Befürchtungen gehört. Zudem kündigte der Manager eine Stellungnahme der Familie über die Homepage von David Lama an, ohne einen konkreten Zeitpunkt zu nennen.

Kanadische Behörden: Wenig Hoffnung

Am Donnerstagabend bestätigten die kanadischen Behörden den Lawinenabgang. In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Sicherheitsexperten von Parks Canada haben sofort auf dem Luftweg reagiert und Anzeichen von mehreren Lawinen und Schutt mit Kletterausrüstung beobachtet." Man gehe leider davon aus, dass die Vermissten bei dem Vorfall verstorben seien, hieß es weiter.

Unter den Verschütteten soll sich auch der bekannte US-Kletterer Jess Roskelley befinden, mit dem der erst 28-jährige Lama und Auer in den vergangenen Tagen mit weiteren Alpinisten mehrere Bergtouren in Kanada unternommen hatten.

Die zwei Tiroler hatten zuletzt bei Social Media Fotos von ihren Touren gepostet.

David Lama war 2012 der erste Bergsteiger, der, zusammen mit Peter Ortner, die berühmt-berüchtigte "Kompressorroute" am Cerro Torre in Patagonien ohne künstliche Hilfsmittel und innerhalb von 24 Stunden bewältigte. 2018 gelang ihm nach drei zuvor gescheiterten Versuchen die Erstbesteigung des Lunag Ri in Nepal über den Westpfeiler.

Schon als Jugendlicher feierte Lama, dessen Vater aus dem Mount-Everest-Gebiet in Nepal und dessen Mutter aus Innsbruck stammt, Ausnahmeerfolge. 2006 gelang es ihm als erstem Kletterer überhaupt, in seiner ersten Weltcupsaison sowohl einen Vorstieg- als auch einen Boulder-Weltcup zu gewinnen. Damit war der damals 16-Jährige auch der jüngste Weltcupsieger der Geschichte.

Hansjörg Auer stammt aus der Tiroler Gemeinde Zams. Er ist vor allem für seine Free-Solo-Begehungen bekannt. Als Meilenstein gilt in der Szene seine Begehung des "Weg durch den Fisch" an der Marmolata-Südwand in den Dolomiten. Er schaffte die höchst anspruchsvolle Free-Solo-Begehung 2007 in weniger als drei Stunden.

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