Nach jahrelangem Rechtsstreit und begleitet von einem großen Polizeieinsatz ist die beschlagnahmte Villa eines bekannten arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln an den Staat übergeben worden.

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Der angekündigte Räumungstermin einer Gerichtsvollzieherin am großen Haus im Stadtteil Buckow verlief am Mittwochvormittag reibungslos. Die Villa war bereits nicht mehr bewohnt, Türen und mehrere Fenster standen offen. Einige Möbelstücke waren vor der Tür abgestellt. 130 Polizisten, die den Termin begleiteten, sperrten das Gelände und die Straße ab. Polizisten und ein Vertreter des Bezirks begleiteten die Gerichtsvollzieherin in das Haus. Ein Sprecher des Bezirks Neukölln wertete die Übergabe als großen Erfolg.

Die Villa mit großer Wohnfläche und Garten gehört zu 77 Immobilien, die im Jahr 2018 von der Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden. Mehrere Urteile bestätigten in der Folge, dass das Anwesen mit Geld aus kriminellen Geschäften gekauft wurde. Ausziehen wollte die Familie, zu der viele wegen spektakulärer Taten verurteilte Straftäter gehören, trotzdem nicht. Bis zuletzt hatten Vertreter der Großfamilie gerichtlich versucht, die Räumung abzuwehren. Einen sogenannten Räumungsschutzantrag hatte das Amtsgericht Neukölln aber in der vergangenen Woche zurückgewiesen (Az. 33 M 231/24).

Das Landgericht Berlin hatte im Januar entschieden, dass die Familie das Haus räumen muss und damit ein Urteil des Amtsgerichts Neukölln vom April 2023 bestätigt. Daraufhin schaltete der Bezirk die Gerichtsvollzieherin ein. Inzwischen gehört die Villa rechtskräftig dem Land Berlin, der Bezirk Neukölln ist als Kommune dafür zuständig.  © dpa

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