Der 71-jährige Besitzer eines Juwelier- und Antiquitätengeschäfts in Celle erschoss zwei Räuber in seinem Laden, um seine Frau zu schützen. Die Polizei geht von einer Notwehrhandlung aus.
"Ich musste meine Frau retten": So zitierte die "Bild"-Zeitung den Inhaber eines Juwelier- und Antiquitätengeschäft in Celle zwei Tage nach den tödlichen Schüssen auf zwei Räuber. Die Tat tue ihm "unendlich leid".
Der 71-Jährige handelte dem Bericht zufolge in Notwehr. Mit den Ermittlern hat er bisher noch nicht gesprochen.
Die Vernehmung des Ladenbesitzers steht noch aus
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Celle in Niedersachsen sagte, der Schmuckhändler habe über seinen Anwalt erklären lassen, dass er bereit sei, sich zu dem Fall zu äußern. Die Vorbereitungen für die Vernehmung - vor allem Terminabsprachen - liefen. Zuvor hatte sich der Händler auf das Auskunftsverweigerungsrecht berufen.
Die Ermittler prüfen, ob es ein Fall von Notwehr war. Gegen den Mann wird wegen des Verdachts auf Totschlag ermittelt.
Sprung aus dem Rollstuhl: Täter attackiert Frau des Ladenbesitzers
Der Rollstuhl, in dem einer beiden Angreifer saß, sei nur Teil einer Masche gewesen: Der Mann aus dem Rollstuhl sei über den Tresen gesprungen und habe sich auf seine 72 Jahre alte Frau gestürzt, dann habe er zur Waffe gegriffen, sagte der Ladenbesitzer laut "Bild".
Einer der beiden mutmaßlichen Räuber starb nach dem versuchten Raubüberfall am Montagnachmittag noch in dem Geschäft, der zweite wenige Stunden später im Krankenhaus.
Einer der Täter wurde identifiziert
Das Paar, das einen Schock erlitt, alarmierte selbst Polizei und Notarzt. Die Identität zumindest eines der beiden mutmaßlichen Räuber steht fest, es handelt sich demnach um einen 35-Jährigen.
Laut Staatsanwaltschaft ist der Inhaber des Geschäfts im Besitz einer gültigen Waffenbesitzkarte und durfte die Schusswaffe benutzen. "Auf den ersten Blick sieht es nach Notwehr aus, das muss nun im Einzelnen geprüft werden", sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde.
Der Ladeninhaber gab mindestens zwei Schüsse ab, die die beiden mutmaßlichen Räuber trafen. Der genaue Tathergang war zunächst unklar.
Die Polizei sucht nach Zeugen
Nach Angaben der Ermittler hatte mindestens einer der beiden mutmaßlichen Räuber eine Schusswaffe dabei. Ob aber weitere Schüsse abgegeben wurden, möglicherweise auch von den beiden Tätern, war zunächst unklar. Die Ermittler hoffen auf Zeugen. (dpa/hau)
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