Der Massenmord von Las Vegas war nur aufgrund einer Vorrichtung möglich: Die "Bump Stock". Sie lässt Waffen fast so schnell feuern wie Maschinengewehre. Nun soll sie wohl verboten werden.

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Nach dem Massenmord von Las Vegas wird in den USA vermutlich bald eine Vorrichtung verboten, die halbautomatische Waffen fast so schnell feuern lässt wie Maschinengewehre.

Nachdem sich die politische Debatte in Washington bereits in diese Richtung bewegt hatte, sprang die mächtige Waffenlobby NRA auf den Zug auf. Am Donnerstag teilte sie mit, der Gesetzgeber solle diese sogenannten "Bump Stocks" überprüfen und strenger regulieren.

Das hat Folgen: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, seien diese Vorrichtungen kaum noch zu bekommen. Offenbar decken sich Waffenbesitzer wegen des drohenden Verbots damit ein.

So funktioniert die "Bump Stock"

Das Waffenarsenal, das im Zimmer des Attentäters gefunden wurde, bestand hauptsächlich aus halbautomatischen Waffen.

Diese werden nur abgefeuert, sobald der Abzug gedrückt wird, wodurch die Schussfolge von der Geschwindigkeit des Schützen am Abzug abhängt.

Im Gegensatz dazu können vollautomatische Waffen so lange schießen, bis das Magazin leer ist. Die Schussfolge kann über 500 Schüsse pro Minute erreichen.

Die "Bump Stock" ist eine Vorrichtung, welche einem halbautomatischen Gewehr ermöglicht, die Geschwindigkeit eines vollautomatischen Gewehrs zu erreichen.

Dies wird ermöglicht, indem ein gleitender Schulterschaft den festen Schaft des Gewehrs ersetzt. Das Pufferrohr wirft dann die leere Ladung aus und lädt gleich die nächste Patrone aus dem Magazin.

Nach Angaben der Ermittler hat der Attentäter von Las Vegas eine solche frei erhältliche und legale Umbauvorrichtung benutzt. Er tötete mindestens 58 Menschen und sich selbst.

Diskussion um härteres Waffenrecht

In der Diskussion über ein härteres Waffenrecht in den USA könnte ein Verbot der Umbauvorrichtung zu einem Feigenblatt werden. Auch Kongressmitglieder hatten sich offen für ein Verbot der Umbauvorrichtung gezeigt.

US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seiner Sprecherin Sarah Sanders "sicherlich offen" für ein Verbot der "Bump Stocks". Für eine Debatte über ein generell schärferes Waffenrecht sei es aber zu früh, sagte Sanders. Man wisse noch zu wenig über die Tat.

Die NRA hat ebenfalls grundsätzlichen Änderungen des Waffenrechts eine Absage erteilt. (dpa/law)

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