Nach einer wilden Verfolgungsjagd, die ein Reh das Leben kostete, hat die Brandenburgische Polizei in der Nacht auf Donnerstag einen Mann festgenommen. Er steht im Verdacht, für die Sprengung von Geldautomaten in Brandenburg verantwortlich zu sein.

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Nach einer wilden Verfolgungsjagd hat die Polizei in Brandenburg einen Mann festgenommen. Werkzeug aus seinem Kofferraum legt nahe, dass er Geldautomaten gesprengt hat.

Eine Polizeistreife wollte am Donnerstag um 3 Uhr morgens nahe Linde einen Wagen anhalten und kontrollieren. Der 55-jährige Fahrer gab aber Gas und versuchte, mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde über Landstraßen zu entkommen.

Flüchtender wirft mit Gasflasche nach der Polizei

Wie die Polizei gegenüber unserer Redaktion berichtet, warf der Flüchtende währenddessen mehrere Gegenstände aus dem Wagen, um die Beamten abzuschütteln, darunter eine Gasflasche.

Selbst ein Wildunfall konnte den Fahrer nicht aufhalten. Ein Reh wurde dabei so schwer verletzt, dass es später von einem Polizisten mit einem Schuss aus seiner Dienstwaffe von seinen Qualen befreit werden musste.

Der Wagen stoppte schließlich in Linde. Der Fahrer floh zu Fuß weiter. Wie die Polizei berichtet, nahm ein hinzugerufener Diensthund die Fährte auf und fand den Mann im Dickicht. Der Hund biss ihn in die Jacke und verletzte ihn dabei leicht an der Schulter. Die Polizei nahm den 55-Jährigen fest.

Die Polizei kann gegenwärtig nicht ausschließen, dass weitere Insassen im Fahrzeug saßen und noch auf der Flucht sind.

Verdacht auf Sprengung von Geldautomaten

Eine Speichelprobe ergab, dass der Mann unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Beamten Werkzeuge, wie Verbrecher sie verwenden, um Geldautomaten zu sprengen.

Von den elf Fällen, bei denen 2018 in Brandenburg Geldautomaten gesprengt wurden, haben die Ermittler fünf einer niederländischen Bande zugeordnet. Ob der 55-jährige Deutsche für eine oder mehrere der übrigen sechs Sprengungen verantwortlich ist, untersucht die Polizei jetzt.

Polizei-Vizepräsident Roger Höppner sagte zu dem Einsatz: "Der Erfolg der letzten Nacht ist vor allem ein Erfolg der täglich im Einsatz befindlichen Polizistinnen und Polizisten. Ohne die nötige Sensibilität und den richtigen Riecher, ist so mancher Erfolg nicht möglich. Erst am 17. Juli 2018 haben wir die Soko 'Geld' mit Kriminalisten verstärkt und in eine besondere Aufbauorganisation umstrukturiert. Dies trägt nun erste Früchte."



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