Nach dem blutigen Angriff auf einen 30-jährigen spanischen Touristen im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin steht die Identität des mutmaßlichen Angreifers fest: Es handelt sich um einen 19-jährigen anerkannten Geflüchteten aus Syrien, der in einer Geflüchtetenunterkunft in Leipzig leben soll.
Nach dem Angriff auf einen Mann am Holocaust-Mahnmal rätseln die Ermittler weiter über das Motiv. Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter am Abend, rund drei Stunden nach der Tat festgenommen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte nun auf Anfrage entsprechende Informationen der "Bild"-Zeitung, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 19-jährigen anerkannten Geflüchteten aus Syrien, der in einer Geflüchtetenunterkunft in Leipzig leben soll. Dem Bericht zufolge soll es bereits Untersuchungen in der Unterkunft in Leipzig gegeben haben.
Attacke auf spanischen Touristen
Die Polizei hatte den Mann rund drei Stunden nach der Tat im Umfeld des Mahnmals festgenommen. Er wird heute einem Haftrichter vorgeführt. Er soll den Spanier mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und schwer verletzt haben. Die Hintergründe der Tat sind völlig unklar.
Das Opfer war den Angaben nach am Abend in einem stabilen Zustand.
Der mutmaßliche Täter hatte nach Schilderung der Polizei bei seiner Festnahme Blut an den Händen. Die Suche nach der Tatwaffe lief. Das Stelenfeld, das in der Nähe des Brandenburger Tors und der US-Botschaft liegt, war abgesperrt. Nach der Tat wurden auch einige Menschen von Rettungskräften betreut, die Zeugen des Geschehens geworden waren.
Mehrere Beweismittel gefunden
Der Verdächtige werde in Polizeigewahrsam gebracht und von den Ermittlern weiter vernommen, sagte Polizeisprecher Florian Nath am Abend. Der Mann hatte nach Polizeiangaben keine Papiere bei sich und war leicht bekleidet.
Das Landeskriminalamt 8 sei vorsorglich eingebunden worden, zuständig für islamistischen Terror. Anhaltspunkte dafür gab es den Angaben nach aber nicht.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert. (dpa/bearbeitet von sbi)