Die USA erhöhen den Druck auf Schweden im Fall des Rappers ASAP Rocky. Auf Verlangen des Weißen Hauses reiste ein ranghoher Experten für Geiselnahmen in das skandinavische Land. Indes geht der Prozess weiter.
Im Fall des inhaftierten amerikanischen Rappers ASAP Rocky hat die US-Regierung einen ranghohen Experten für Geiselnahmen nach Schweden geschickt. Botschafter Robert O'Brien reise auf Verlangen des Weißen Hauses, erklärte am Dienstagabend (Ortszeit) eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington. Die schwedische Nachrichtenagentur TT hatte zuvor berichtet, O'Brien habe dem Auftakt der Gerichtsverhandlung in Stockholm beigewohnt. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, kommentierte O'Briens Einsatz auf Twitter mit den Worten "der Druck steigt".
Der Fall hat international große Aufmerksamkeit erregt, weil sich US-Präsident Donald Trump mehrfach für den Rapper eingesetzt hat. In einem Telefonat mit Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven etwa forderte Trump die Freilassung des 19-Jährigen, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt.
O'Brien ist Sondergesandter des US-Präsidenten für Geiselnahmen
Botschafter O'Brien ist Sondergesandter des US-Präsidenten für Geiselnahmen, wie es auf der Webseite des Außenministeriums heißt. Die Sprecherin des Ministeriums nannte keine Einzelheiten zu O'Briens Mission. Sie erklärte aber, die Unterstützung im Ausland festgenommener US-Bürger sei "eine der wichtigsten Aufgaben des Außenministeriums und der US-Botschaften im Ausland".
ASAP Rocky und zwei seiner Begleiter sollen Ende Juni in der schwedischen Hauptstadt einen 19-jährigen Mann zusammengeschlagen haben. Der Anwalt des Rappers wies jede Strafschuld zurück und erklärte, sein Mandant habe in Notwehr gehandelt. Für das Verfahren wegen Körperverletzung hat das Gericht drei Tage angesetzt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.