Sie soll an der Planung eines Anschlags auf ein Festival in Deutschland beteiligt gewesen sein, Sprengstoffgürtel hergestellt und Ehefrauen für potenzielle Attentäter angeworben haben: Eine 34-Jährige aus dem Raum Salzgitter ist wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und Kriegsverbrechen gegen Eigentum am Freitag zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil des Oberlandesgericht (OLG) Celle ist noch nicht rechtskräftig.

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Die Angeklagte war im September 2015 mit ihrem Ehemann aus Deutschland ausgereist und hatte sich in Syrien und im Irak der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Zu dem geplanten Anschlag in Deutschland kam es aber nicht, weil die dafür vorgesehenen IS-Kämpfer nicht aus Syrien ausreisen konnten. Die Planungen waren nach Angaben des Gerichts noch nicht konkret, im Gespräch war ein Musikfestival für Kinder bei Frankfurt.

Die Angeklagte habe die Vorstellung gehabt, "dass ein Massenmord an Teilen der deutschen Bevölkerung verübt werden sollte", sagte der Vorsitzende Richter Ralf Günther in seiner fast zweistündigen Urteilsbegründung. Die Stellung der 34-Jährigen innerhalb des IS sei deutlich herausgehoben gewesen im Vergleich zu anderen IS-Rückkehrerinnen, die in Syrien vor allem ihren Ehemännern den Haushalt geführt hätten.

Die Angeklagte hatte einen großen Teil der Vorwürfe eingeräumt, allerdings warf ihr der Vorsitzende Richter vor, dass sich ihr Geständnis immer nur am aktuellen Ermittlungsstand orientiert habe. "Was uns gefehlt hat, war die erlebbare Reue und die Einsicht, etwas Falsches gemacht zu haben."  © dpa

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