Die AfD-Delegation im EU-Parlament hat den Ausschluss ihres Abgeordneten und Spitzenkandidaten für die Europawahl Maximilian Krah aus der Fraktion Identität und Demokratie (ID) beantragt. Krah habe "den Zusammenhalt und den Ruf" der Fraktion beschädigt, heißt es in einem Schreiben der Delegationsvorsitzenden Christine Anderson an den Fraktionsvorstand, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Die AfD will einen Ausschluss der gesamten Delegation verhindern.
Wie aus einem Mailverkehr innerhalb der Fraktion hervorgeht, hatte unter anderem die belgische rechtsextreme Partei Vlaams Belang beantragt, die gesamte AfD-Delegation aus der Fraktion auszuschließen. Unterstützt wird der Antrag von den Abgeordneten der italienischen Lega. Am Dienstag hatten zudem die französischen Rechtspopulisten die Zusammenarbeit mit der AfD im Europaparlament aufgekündigt.
Hintergrund sind verharmlosende Aussagen zur SS des Spitzenkandidaten Maxmilian Krah, der inzwischen nicht mehr bei Parteiveranstaltungen auftreten darf. Krahs Verhalten rechtfertige nicht den Ausschluss aller AfD-Abgeordneten, heißt es in einer Mail der Delegationsvorsitzenden Anderson an den Fraktionsvorstand.
Über den Antrag für einen Ausschluss Krahs hatte zuerst die Zeitung "Welt" berichtet. Er wird von sieben der neun AfD-Abgeordneten unterstützt. Der Parteivorstand in Berlin sei informiert, heißt es in dem Schreiben weiter. Auf AFP-Anfrage wollte sich weder die Parteiführung, noch Krah selbst zu dem Vorgang äußern. © AFP
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