Mit lautem Blöken und wohl auch von zahlreichen Schaulustigen begleitet werden die Tiere durch die Nürnberger Innenstadt ziehen. Doch wozu der Zug mitten durch die Stadt?

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Mehrere Hundert Schafe sollen am Sonntag mitten durch die Nürnberger Innenstadt ziehen. Schäfer Thomas Gackstatter überquert dabei mit seiner Herde am Sonntagvormittag auch den Hauptmarkt. Jedes Jahr im November macht er sich mit seinen Tieren auf diese Weise auf den Weg zu den Winterweiden westlich von Nürnberg. Im Sommer grast die Herde auf verschiedenen Wiesen im Stadtgebiet.

600 Schafe ziehen durch die Nürnberger Innenstadt
Die Schafherde überquert den Hauptmarkt. Im Hintergrund ist die Frauenkirche zu sehen. © dpa / Daniel Vogl/dpa

Schafe als Landschaftspfleger in der Stadt - in Nürnberg sei das ganz selbstverständlich, erläutert Gisa Treiber vom Umweltreferat. Neben Gackstatter seien dort noch weitere Schäferinnen und Schäfer mit ihren Herden unterwegs, um in Naturschutzgebieten und auf unzugänglichen Flächen wie auf steilen Deponie-Hängen das Gras abzufressen. Dabei blieben Büsche und Sträucher stehen, so dass ein besonderes Biotop entstehe. "Das ist wertvoll für die Biodiversität", sagte Treiber.

600 Schafe ziehen durch die Nürnberger Innenstadt
Schafe grasen auf der Wöhrder Wiese. Zahlreiche Personen schauen sich die Schafherde an. © dpa / Daniel Vogl/dpa

Im Nürnberger Osten wird Gackstatters Herde in der warmen Jahreszeit regelmäßig zur Attraktion für Kinder und Familien in einem Wohngebiet. Auch auf den Wiesen an der Pegnitz gehört sie für Spaziergänger und Radfahrer inzwischen zum Landschaftsbild. Für die Wanderschäfer sei die Arbeit mitunter aber auch eine Herausforderung - dann, wenn sie große Straßen überqueren müssten, um von einer Weide auf die andere zu kommen, erläutert Treiber. Meist sind sie deshalb am frühen Morgen und am Wochenende unterwegs - von ihrer Route zeugen später dann nur noch die Hinterlassenschaften der Schafe auf der Straße.

600 Schafe ziehen durch die Nürnberger Innenstadt
Tim Gackstatter, Sohn des Schäfers Thomas Gackstatter, zieht mit den Schafen durch die Nürnberger Innenstadt. © dpa / Daniel Vogl/dpa

Auch andere Kommunen wie Augsburg und Ulm in Deutschland setzen nach Angaben des Deutschen Verbands für Landschaftspflege auf Schafe. "Die Beweidung mit Schafen ist nicht nur der günstigste Weg, eine Fläche offen zu halten, auch viele Pflanzen und Tiere profitieren von den ökologischen Nebeneffekten: So transportieren Schafe Samen und Kleinlebewesen von einem Ort zum nächsten, durch ihren Tritt entstehen offene Bodenstellen, auf denen lichtkeimende Pflanzen gedeihen können", erläutert Sprecher Leonhard Stobernack. (dpa/lko)

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