• Im vergangenen Jahr sind mehr als 300 Personen von Gegnern der Corona-Maßnahmen verletzt worden.
  • Das ist das Ergebnis von Recherchen des Portals "Zeit Online".
  • Die Journalistinnen und Journalisten haben dafür öffentliche Polizeimeldungen ausgewertet.

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Im vergangenen Jahr hat es einem Medienbericht zufolge mehr als 300 Verletzte durch Gegner der Corona-Maßnahmen gegeben. Fast 600 Verdächtige hätten mindestens 308 Menschen zum Teil schwer verletzt, berichtete das Portal "Zeit Online“ am Donnerstag unter Berufung auf eigene Recherchen.

Opfer waren Menschen, die versuchten, die Vorschriften durchzusetzen. Zum Beispiel Polizeikräfte, Sicherheitsleute im Dienst, aber auch gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger.

Nahverkehr als häufigster Tatort

Am häufigsten kam es im öffentlichen Nahverkehr sowie in Zügen und Bahnhöfen zu Übergriffen. Hier zählten die Journalistinnen und Journalisten 142 Angriffe. Andere Tatorte waren der Einzelhandel (101 Fälle von Gewalt) und Demonstrationen.

Das extremste Beispiel sei der Tankstellenmitarbeiter aus dem rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein, der im September 2020 wegen eines Streits um die Maskenpflicht erschossen wurde. Im Januar erhob die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach Anklage wegen Mordes.

Öffentliche Polizeimeldungen ausgewertet

Offizielle Statistiken zu Gewaltdelikten mit Bezug zu den Corona-Maßnahmen gibt es laut "Zeit Online" nicht. Für den Bericht seien öffentlich verfügbare Polizeimeldungen ausgewertet worden. Zu den Tätern gehörten Alte, Junge, Männer und Frauen. Fast immer eskaliere die Situation schnell. Oft spielten Alkohol und Drogen eine Rolle. Diese könnten die Menge der Taten und die niedrige Hemmschwelle allein jedoch nicht erklären.

"Es gab zahlreiche Faustschläge und Fußtritte, teils kamen Waffen zum Einsatz", heißt es in dem Artikel. Man habe zudem Anschläge auf Teststationen sowie auf einen ICE aufgeführt. In praktisch jedem der dokumentierten Fälle hätten die Täterinnen und Täter zumindest in Kauf genommen, jemand anderen zu verletzen. (afp/fab)

Verwendete Quelle:

  • Zeit.de: Angriffe wegen Corona: Die Pandemie der Gewalt
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