Trauer auf Sumatra: Fast zwei Dutzend Menschen sind auf dem Vulkan Marapi gestorben - oder möglicherweise noch mehr.
Drei Tage nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra sind alle 23 vermissten Bergsteiger lokalisiert und für tot erklärt worden. "Von den 75 registrierten Wanderern wurden 52 erfolgreich gerettet, obwohl einige leichte bis schwere Verletzungen haben. 23 wurden für tot erklärt", sagte der Polizeichef der Provinz Westsumatra. Die Toten wiesen Berichten zufolge zumeist schwere Verbrennungen auf.
Mehr als 30 Teams mit insgesamt 300 Rettungskräften seien im Einsatz, um die Leichen ins Tal zu bringen. Bislang seien 16 der Opfer zur Identifizierung der Polizei übergeben worden, erklärte der Chef der örtlichen Rettungsdienste, Abdul Malik. Die Behörden befürchten jedoch, dass sich noch mehr Bergsteiger auf dem Marapi befunden haben könnten, die sich für ihren Aufstieg nicht offiziell registriert hatten. Suchtrupps durchkämmten weiter die Hänge.
Auf Java regnet weiter Asche
Der knapp 3.000 Meter hohe Marapi - nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Vulkan Merapi auf der Insel Java - war am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) ausgebrochen und hatte eine rund drei Kilometer hohe Wolke aus Asche und Geröll in den Himmel geschleudert. Seither ist es zu Dutzenden weiteren, kleineren Eruptionen gekommen, die - gepaart mit teils starkem Regen - die Bergungsarbeiten behindert hatten.
Auch am Mittwoch ging in mehreren Bezirken weiter ein Ascheregen nieder. "Aber im Moment ist es nur Asche, kein Geröll", sagte Bambang Wasito vom örtlichen Katastrophenschutz. Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, im Freien Schutzmasken, Hüte und Brillen zu tragen, um sich vor Asche und vulkanischen Gesteinsteilen zu schützen.
Der Marapi ist einer der aktivsten Vulkane auf Sumatra. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Vulkanausbrüche und Erdbeben sind keine Seltenheit. (dpa/lag)
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