Neben dem Alter erhöhen Faktoren wie Bluthochdruck oder Übergewicht das Risiko für einen schweren Verlauf einer Infektion durch das Coronavirus. Nach Angaben von Gesundheitsminister Spahn zählen damit rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung zur Risikogruppe.

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Bis zu 40 Prozent der Menschen in Deutschland zählen in der Coronakrise nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Risikogruppe.

"Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf "Bild live". "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch."

Spahn warnte: "Wenn Sie nach der Definition gehen, sind 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe." Die Bundesrepublik sei nach Japan das zweitälteste Land der Welt.

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Spahn: "Wenn Intensivmedizin mal zu voll ist, dann ist es zu spät"

Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sagte Spahn: "Wenn von 20.000 Neuinfizierten an einem Tag etwa zwei Prozent in die Intensivmedizin müssen, dann sind das 400 am Tag. Wenn die intensivmedizinische Behandlung und Begleitung 15 Tage im Schnitte dauert - sind das 6.000." Diese Zahl werde Deutschland "im November noch erreichen, das ist im Grunde schon absehbar".

Für das Gesundheitswesen sei diese Belastung nur "unter ziemlicher Anspannung" zu bewältigen. "Wenn die Intensivmedizin mal zu voll ist, überfüllt ist, überlastet ist, dann ist es zu spät", sagte Spahn bei "Bild live".

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen erreichte am Wochenende in Deutschland fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Sonntag, dass 2.904 COVID-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2.933 COVID-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.

Umfrage: 41 Prozent zählen sich selbst zur Risikogruppe

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag lag die Zahl der Neuinfektionen zuletzt bei 16.017 Fällen innerhalb eines Tages. Das waren rund 7.000 Fälle weniger als noch am Tag zuvor, an dem mit 23.399 neu gemeldeten Fällen ein neuer Höchstwert erreicht worden war. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen jedoch meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 63 auf insgesamt 11.289.

Laut einer Umfrage im Auftrag der Ergo-Versicherung von Mitte Oktober hatten sich selbst als Teil einer Risikogruppe insgesamt 41 Prozent der befragten Bundesbürger gesehen. Am wenigsten waren es unter jüngeren Leuten bis 30 Jahre mit 11 Prozent, am meisten bei den über 60-Jährigen mit 75 Prozent. (jwo/dpa)  © dpa

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