- Für kurze Zeit gab es im Sommer keine Corona-Hochrisikogebiete mehr in der EU.
- Inzwischen kommen wieder fast jede Woche neue hinzu.
- Ab Sonntag ist auch das Nachbarland Österreich dabei - was das für Reisende bedeutet.
Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Österreich ab Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein. "Ja, können wir bestätigen", sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin auf eine entsprechende Frage und verwies auf die dortige Infektionslage und Dynamik.
Wir erklären, was das für Reisende bedeutet:
- Für Geimpfte oder Genesene: Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und vollständig geimpft oder genesen ist, ist verpflichtet, eine digitale Einreiseanmeldung unter www.einreiseanmeldung.de auszufüllen (alternativ in Papierform) und die erhaltene Bestätigung bei Einreise mit sich zu führen. Geimpfte und Genesen sind von der Quarantänepflicht befreit.
- Für Ungeimpfte: Ungeimpfte müssen ebenfalls die Einreiseanmeldung ausfüllen und darüber hinaus nach der Rückkehr für zehn Tage in Quarantäne. Aus dieser kann man sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test befreien.
- Für Transitreisende: Wer durch Österreich ohne Zwischenaufenthalt (ausgenommen Tanken oder Rast) durchfährt, beispielsweise nach Italien, für den gelten keine Quarantänebestimmungen - egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft. Die Einreise muss ebenfalls nicht angemeldet werden.
Was die Einstufung als Hochrisikogebiet bedeutet
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. In den vergangenen Wochen wurden aber bereits die Slowakei, Litauen, Rumänien, Kroatien, Bulgarien und Slowenien wieder auf die Risikoliste gesetzt.
Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich über 700
Die Sieben-Tages-Inzidenz lag in Österreich zuletzt bei über 700 Fällen pro 100.000 Einwohnern. In Oberösterreich erreichte der Wert fast 1200. Dort ist ab der kommenden Woche ein Lockdown für Ungeimpfte geplant.
Auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts, wo die von der Bundesregierung vorgenommenen Einstufungen von Hochrisikogebieten veröffentlicht werden, tauchte Österreich allerdings am späten Freitagmittag noch nicht auf. Die Funke-Mediengruppe hatte bereits am Vorabend berichtet, dass Österreich, Tschechien und Ungarn als Hochrisikogebiet eingestuft werden sollten. Einzelne Gemeinden in Österreich sollten demnach allerdings ausgenommen werden.
Österreich war im Juni von der Liste gestrichen worden. Die Infektionszahlen waren dort aber in den vergangenen Wochen wieder drastisch gestiegen. Zudem hat das Land im europäischen Vergleich auch eine niedrige Impfquote - sie liegt bei etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung. (dpa/afp/mf) © dpa
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