• Dämpfer für das Tübinger Modellprojekt zu Öffnungen in der Corona-Pandemie: Mit der Außengastronomie ist ab dem heutigen Mittwoch wieder Schluss.
  • Weitere Einschränkungen kommen dazu. Der Grund sind steigende Infektionszahlen.
  • Andere Modellprojekte nach Tübinger Vorbild wird es in Baden-Württemberg vorerst nicht geben.

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Bummeln, ins Kino, ein Eis unterm Sonnenschirm der Eisdiele: Seit Mitte März ist in der baden-württembergischen Universitätsstadt Tübingen erlaubt, wovon die Menschen in weiten Teilen Deutschlands nur träumen können.

Dank des Modellversuchs "Öffnen mit Sicherheit" können sich Bürger und Bürgerinnen an mehreren Stationen im Stadtgebiet auf das Coronavirus testen lassen. Fällt der Schnelltest negativ aus, bekommen sie ein Tagesticket, das den Zutritt zu Geschäften, Kultureinrichtungen und Friseursalons ermöglicht.

Strengeres Alkoholverbot und Testpflicht für Betriebe

Bislang konnte man damit auch den Außenbereich von Cafés und Gaststätten besuchen - doch damit ist nun Schluss. Weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Tübingen zuletzt gestiegen ist - am Dienstag lag sie bei 99,3 -, muss die Außengastronomie ab Mittwoch wieder dichtmachen. Und das ist nicht die einzige Einschränkung.

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Wie die Stadt Tübingen auf ihrer Website schreibt, wird die Testpflicht auf den Einzelhandel außerhalb der Innenstadt ausgeweitet. Das Verbot, nach 20 Uhr auf offener Straße Alkohol zu trinken, gilt künftig nicht mehr nur in der Innenstadt, sondern auch auf der Platanenallee und dem bei Jugendlichen beliebten Österberg.

Tübinger Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten werden verpflichtet, diese ab kommendem Montag mindestens einmal pro Woche einem Schnelltest zu unterziehen. Kinder dürfen dann nur noch in die Kita beziehungsweise zur Notbetreuung der Schule kommen, wenn sie mindestens einmal wöchentlich einen Schnelltest machen.

Boris Palmer: "Tut mir leid für unsere Gastronomen"

Trotz der nun vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium eingeforderten Anpassungen sieht Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) den Modellversuch nicht als gescheitert an. "Es tut mir sehr leid für unsere Gastronomen. Aber wir sollten immer die Alternative sehen. Ohne Modellversuch hätten wir jetzt einfach die komplette Notbremse ohne jede Ausnahme", schreibt er auf Facebook.

Weil sich die Menschen so sehr nach Normalität sehnten, wäre die Innenstadt bei schönem Wetter sofort wieder voll, wenngleich die Zahl der Tagestickets für Auswärtige zwischenzeitlich begrenzt ist, so Palmer. "Das können wir kein zweites Mal riskieren."

Weitere Modellversuche nach Tübinger Vorbild wird es in Baden-Württemberg angesichts der steigenden Corona-Zahlen bis auf Weiteres nicht geben - wenngleich sehr viele Städte und Kreise Interesse angemeldet haben.

"Wir müssen verantwortungsvoll mit der aktuellen Lage umgehen, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). "Sobald es die Lage zulässt" will er die vorliegenden Anträge jedoch "wieder in den Blick nehmen".

Verwendete Quellen:

  • tuebingen.de: "Tübinger Modellprojekt 'Öffnen mit Sicherheit' geht mit Anpassungen weiter"
  • COVID-Lagebericht des Gesundheitsamts Baden-Württemberg
  • Boris Palmer auf Facebook
  • Material der dpa
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