- Bislang wurden über die Corona-App mehr als 236.000 positive Testergebnisse übermittelt.
- Seit dem 10. Februar gibt es ein weiteres Update für die App: Sie ist nun auch mit älteren iPhones nutzbar.
- Hat die App aber eigentlich noch Sinn, da die meisten Menschen im Lockdown zu Hause sind und nur wenige Kontakte haben?
Was sind die Neuerungen?
Bislang gab es das Problem, dass die Corona-Warn-App zu älteren iPhones nicht kompatibel war. Das betraf Geräte, die seit fünf oder mehr Jahren auf dem Markt sind. Betroffen waren etwa Nutzer und Nutzerinnen des iPhone 5s, des iPhones 6 sowie dem iPhone 6 Plus. Experten schätzen, dass in Deutschland noch rund 1,7 Millionen dieser älteren iPhones in Betrieb sind.
Damit die App läuft, musste das Betriebssystem iOS 13.5 auf dem iPhone installiert sein. Dieses wurde aber erst für Geräte ab dem iPhone 6s und dem iPhone SE zur Verfügung gestellt. Daran gab es viel Kritik. Durch das Update funktioniert die App nun auch mit dem Betriebssystem iOS 12.5.
Es gibt außerdem eine weitere Neuerung, die alle betrifft, die die App nutzen, also auch Android-Nutzer: Das Kontakttagebuch ist um eine Begegnungshistorie erweitert worden. Damit soll man nun besser einschätzen können, wann es zu einer Risikobegegnung gekommen ist. Wenn man mehrere Risikobegegnungen hatte, war in der App bislang nur das Datum der letzten Risikobegegnung zu sehen. Nun kann man in der Begegnungshistorie prüfen, an welchen Tagen man womöglich außerdem noch Risikobegegnungen hatte.
Wie viele Menschen nutzen die App?
Die Corona-Warn-App wurde bislang laut Robert Koch-Institut 25,4 Millionen mal heruntergeladen, davon 14 Millionen mal im Google Play Store und 11,4 Millionen mal im Apple App Store. Experten schätzen, dass etwa 23 Millionen Menschen die App nutzen.
Wie viele Testergebnisse wurden bislang geteilt?
Die Nutzerinnen und Nutzer der App haben bisher mehr als 8,2 Millionen Ergebnisse digital übermittelt. Diese Zahlen beziehen sich auf positive wie negative Tests. Seit dem Start der App im Juni 2020 wurden 236.948 positive Testergebnisse übermittelt. Laut Robert Koch-Institut haben sich bislang rund 59 Prozent der Nutzenden dafür entschieden, ein positives Testergebnis über die App zu teilen. Niemand ist verpflichtet dazu, ein positives Testergebnis über die App zu übermitteln. Mittlerweile werden mehr positive Ergebnisse geteilt als am Anfang, als die Quote bei etwa 40 Prozent lag.
Gibt es Zahlen, wie viele Infektionsketten durch die App durchbrochen oder nachverfolgt werden konnten?
Es gibt keine Daten dazu, wie viele Menschen mit Hilfe der App über eine mögliche Risiko-Begegnung informiert wurden. Das liegt daran, dass die App einen dezentralen Ansatz verfolgt: Die Daten der Nutzerinnen und Nutzer werden verschlüsselt und lediglich auf dem eigenen Smartphone gespeichert.
Was bringt die App in Zeiten eines Lockdowns?
Auch wenn viele Menschen sich ein Ende herbeisehnen: Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Auch im Lockdown hilft die App dabei, Infektionsketten zu unterbrechen und andere Menschen zu warnen, wenn man selbst positiv getestet worden ist. Die Infektionszahlen gehen zwar zurück, aber viele Experten machen sich Sorgen, weil das Virus mutiert. Deshalb ist es sinnvoll, die App weiterhin zu nutzen, auch wenn man selbst aktuell durch den Lockdown womöglich schon länger keine Risikobegegnungen mehr angezeigt bekommen hat.
Welchen Einfluss hat es, dass jetzt mehr Menschen geimpft sind?
Aktuell ist der Einfluss der Impfungen auf das Infektionsgeschehen noch gering, da bislang nur ein geringer Prozentsatz der Menschen in Deutschland geimpft wurde. Insgesamt haben bisher rund 2,4 Millionen Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus bekommen. Wenn mehr Menschen geimpft sind, ist davon auszugehen, dass es weniger Infektionen gibt und damit auch die Bedeutung der App abnimmt.
Wie geht es mit der App weiter?
Es sind weitere Veränderungen geplant: So soll es im März möglich sein, Infektionsschlüssel auch mit Schweiz auszutauschen. Bislang tauscht das System der App Daten mit Irland, Italien, Spanien, Lettland, Kroatien, Dänemark, Polen, den Niederlanden, Belgien und Finnland aus. Noch im ersten Quartal soll außerdem der Datenaustausch mit Malta, Slowenien, Litauen, Portugal, Österreich und Zypern ermöglicht werden. Auch ein Austausch mit Estland, Tschechien und Griechenland ist geplant. Nicht möglich ist weiterhin der Austausch mit den nationalen Corona-Warn-Apps in Frankreich und Großbritannien, da diese nicht die Schnittstellen von Apple und Google nutzen.
Verwendete Quellen:
- Statistisches Bundesamt: Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Impfkampagne
- Robert Koch-Institut: Aktueller Lage-/Situationsbericht des RKI zu COVID-19
- SAP Deutschland: Corona-Warn-App Open Source Project: Häufig gestellte Fragen zur Corona-Warn-App
- SAP Deutschland: Corona-Warn-App Open Source Project: Corona-Warn-App Version 1.12 mit zwei Neuerungen
- Bundesregierung: Corona-Warn-App: Die wichtigsten Fragen und Antworten
- Robert Koch-Institut: Kennzahlen zur Corona-Warn-App
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