Ein kleiner Babyboom, aber auch mehr Tote: Im Jahr 2015 sind erneut mehr Menschen in Deutschland gestorben als geboren worden - zwei Großstädte bilden die Ausnahme.
Mehr Babys sind hierzulande zuletzt vor 15 Jahren zur Welt gekommen: Rund 738.000 Kinder haben im Jahr 2015 in Deutschland das Licht der Welt erblickt.
Das waren 23.000 Neugeborene oder 3,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Mehr Geburten zählten die Statistiker zuletzt im Jahr 2000 mit etwa 767 000 Neugeborenen.
Zugleich sind 2015 in Deutschland so viele Menschen gestorben wie seit rund 30 Jahren nicht mehr. 925.000 Todesfälle wurden 2015 registriert, 6,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor (868.000). Etwas mehr Menschen (187) waren zuletzt 1986 gestorben; deutlich mehr Sterbefälle (4410) gab es 1985.
Wie in allen Jahren seit 1972 sind wieder mehr Menschen gestorben als Kinder geboren wurden. Diese Lücke betrug rund 188 000, etwa 22,3 Prozent mehr als im Vorjahr (153 000). Größer war die Kluft zuletzt 2013 mit fast 211.800 Menschen. Am größten ist der Unterschied zwischen Sterbefällen und Geburten in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen, Sachsen und Bayern. In Hamburg und Berlin gab es dagegen mehr Babys als Todesfälle.
Sowohl die Zunahme der Geburten als auch die der Sterbefälle führen Fachleuten auf starke Jahrgänge zurück. Endgültige Zahlen - auch zu den Geburten pro Frau - gibt es voraussichtlich im September.
Die Zahl der Eheschließungen nahm ebenfalls zu: 400.000 Paare haben sich 2015 da Jawort gegeben - 14.000 oder 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mehr waren es ebenfalls zuletzt vor 15 Jahren. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.