Ein siebenjähriges Mädchen muss dauerhaft mit Narben leben, nachdem ein Henna-Tattoo aus dem Ägypten-Urlaub eine schmerzhafte Hautreizung ausgelöst hat.

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Vater Martin Gulliver wollte seinen beiden Kindern eine Freude machen, als er ihnen erlaubte, sich im ägyptischen Urlaubsort Hurghada mit schwarzem Henna bemalen zu lassen.

Siebenjährige erleidet Höllische Qualen

Er ahnte nicht, dass das höllische Qualen für seine siebenjährige Tochter Madison nach sich ziehen würde.

Die beiden Kinder ließen sich in einem Henna-Studio in ihrem Hotel mit Blumen-Ornamenten bemalen.

Madisons Bruder Sebastian klagte sofort über Juckreiz und wusch sich die Farbe sofort wieder ab. Madisons Hautschmuck wurde einem Bericht der britischen Zeitung "Metro" zufolge fertiggestellt.

Zurück in ihrem Zuhause auf der britischen Insel Isle of Wright fing auch Madisons Haut an zu jucken, ihr ganzer Arm war bald übersät mit Blasen.

Das Problem sind chemische Verbindungen mit dem Namen Phenylendiamine, die in schwarzem Henna enthalten sind, um die Farbe länger haltbar zu machen.

In Europa darf der Stoff in Hautprodukten nicht enthalten sein. Er gilt als krebserregend und allergieauslösend. Auf der durchlässigen Kinderhaut kann er heftige Reaktionen hervorrufen.

Ärzte waren ratlos

In Madisons Fall waren die Ärzte zunächst ratlos. "Sie hatten so etwas noch nie gesehen", zitiert "Metro" Madisons Vater. "Jedes Mal, wenn wir reingingen, versuchten sie eine neue Behandlung, aber es wurde nur schlimmer und schlimmer."

Schließlich wurde das Mädchen an eine Spezialklinik überwiesen. Dort mussten die Ärzte die oberste Hautschicht an den betroffenen Stellen entfernen und die darunterliegende Wunde behandeln.

Er gebe sich teilweise auch selbst die Schuld, sagte Marin Gulliver dem Bericht zufolge. Er habe die Gefahren nicht gekannt. Das Verhalten des Henna-Studios will er auch nicht gutheißen.

Obwohl schon länger bekannt ist, dass die Chemikalie schädlich ist, wenden sie die Farbe auch bei kleinen Kindern an.

Jetzt will Madisons Vater erreichen, dass mehr Menschen über die Gefahren von schwarzem Henna informiert sind. Darum hat sich die Familie an die Öffentlichkeit gewandt.

Madison muss nun monatelang einen Druckverband tragen, der die Narbenbildung reduzieren soll. Aber spurlos wird die Hautirritation wohl nicht bleiben.

Möglicherweise werden sie ihr Leben lang einige Narben an das Henna-Tattoo erinnern.

(ada)

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