Bio-Haferflocken des Herstellers Alnatura enthalten gesundheitsgefährdende Mineralöle. Das teilt die Verbraucherorganisation "foodwatch" mit. Das Produkt "Alnatura Haferflocken zartschmelzend" sei mit aromatischen Mineralölen (MOAH) belastet, die Gefährdung vor allem für Kinder besonders hoch.

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"Krebsverdächtige Mineralöle haben in unseren Lebensmitteln nichts zu suchen - erst recht nicht in Produkten, die bevorzugt von Kindern verzehrt werden", kritisierte Johannes Heeg von "foodwatch" den Mineralölfund in den Haferflocken "Alnatura Haferflocken zartschmelzend". Die Organisation forderte von Alnatura, das Produkt im Interesse des Gesundheitsschutzes öffentlich zurückzurufen.

Insgesamt wurden zwei Produkte von Alnatura auf mögliche Mineralöl-Belastungen getestet: Während "Alnatura Haferflocken zartschmelzend" aromatische Mineralöle (MOAH) enthielten, konnten im "Alnatura Weizengrieß" nur geringe Werte von gesättigten Mineralölen (MOSH) nachgewiesen werden.

MOSH kommen häufiger in Lebensmitteln vor

MOSH kommen häufiger und in größeren Mengen in Lebensmitteln vor, reichern sich aber in den Körperorganen an und können diese schädigen. Mineralöle können auf verschiedenen Wegen in Lebensmittel gelangen. Eine häufige Quelle sind Verpackungen aus Altpapier, die Mineralöle aus Druckfarben enthalten. Doch auch aus den Pappkartons, die für Lagerung und Transport verwendet werden, können Mineralöle durch die Produktverpackung hindurch auf die Lebensmittel übergehen.

Aufgrund der Funde forderte "foodwatch", dass funktionelle Barrieren für alle Lebensmittelverpackungen aus Papier vorgeschrieben werden. "Nur eine wirksame Barriereschicht zwischen Verpackung und Lebensmittel kann den Übergang von Mineralölen in Lebensmittel sicher verhindern. Alnatura setzt die Verbraucherinnen und Verbraucher einem unnötigen Gesundheitsrisiko aus", sagte Johannes Heeg.

Außerdem müsse es spezifische Grenzwerte für Mineralöle in Lebensmitteln selber geben: MOAH sollten aufgrund ihrer möglichen erbgutverändernden und krebserregenden Wirkung gar nicht in Lebensmitteln nachweisbar sein, für MOSH sollten strikte Höchstwerte festgesetzt werden.

Bis es zu einer europäischen Regelung kommt, sei die Bundesregierung in der Pflicht, ein nationales Gesetz zu beschließen.

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