Stark zuckerhaltige Getränke wie Cola und andere Limonaden können zu weit ernsteren Krankheiten führen als häufig angenommen. Darauf macht die Verbraucherorganisation Foodwatch aufmerksam.

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"Cola, Fanta und Co. sind keine 'soften' Drinks, sondern flüssige Krankmacher", erklärt Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelmarketing bei Foodwatch. "Klar, Cola ist nicht gesund - das wird den meisten von uns schon als Kind beigebracht. Aber über das wahre Ausmaß der Gesundheitsgefahren von Zuckergetränken wird zu wenig gesprochen."

Deswegen hat die Organisation nun vier unbequeme Wahrheiten über zuckerhaltige Getränke veröffentlicht:

1. Deutschland ist Europameister im Konsum von Zuckergetränken

Deutsche trinken im europäischen Vergleich am meisten Cola und andere Limonaden. Der Pro-Kopf-Verbrauch von "Erfrischungsgetränken" ist seit den 1970er-Jahren um etwa 150 Prozent gestiegen und belief sich im Jahr 2014 auf 119,8 Liter pro Jahr.

Davon sind etwa 80 Liter zuckergesüßte Getränke wie Limo, Energydrinks oder Fruchtsaftgetränke. Besonders beliebt sind Zuckergetränke bei jungen Männern: Sie trinken im Schnitt 200 Milliliter pro Tag.

2. Zuckergetränke fördern Übergewicht und Fettleibigkeit

Erwachsene, die täglich Zuckergetränke zu sich nehmen, haben ein um 27 Prozent höheres Risiko für Übergewicht oder Fettleibigkeit als Erwachsene, die keine Zuckergetränke trinken. Bei Kindern erhöht schon ein einziges zusätzliches Zuckergetränk am Tag das Risiko für Fettleibigkeit um 60 Prozent.

3. Zuckergetränke fördern Diabetes Typ 2

Erwachsene, die eine bis zwei Dosen pro Tag trinken, haben ein um 26 Prozent höheres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, als Erwachsene, die selten Zuckergetränke trinken. Aktuell sind laut Foodwatch in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Das entspricht einer altersbereinigten Steigerung um 24 Prozent seit 1998.

Durch Diabetes Typ 2 und Folgekrankheiten entstehen jedes Jahr Gesundheitskosten von schätzungsweise 48 Milliarden Euro. Außerdem schädigt Diabetes die Gefäße – das kann zu Impotenz und sogar zur Amputation von Körperteilen führen.

4. Zuckergetränke schädigen die Zähne

Der häufige Verzehr von zuckerhaltiger Nahrung und Getränken zwischen den Hauptmahlzeiten ist nach Meinung von Zahnmedizinern einer der Hauptgründe für die Entstehung von Zahnerkrankungen.

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung warnt davor, dass Zuckergetränke aufgrund der nachgewiesenen "zahnschädigenden Wirkung" durch Zucker und Säuren "besonders gefährlich für die Zähne" seien.

Diabetiker haben zudem ein dreifach höheres Risiko, an Parodontitis, einer Entzündung des Zahnbetts, zu erkranken. (mgb)

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