London (dpa) - Facebook rechnet seine Werbe-Deals im britischen Markt künftig nicht mehr über Irland ab und muss dadurch voraussichtlich deutlich mehr Steuern in Großbritannien zahlen.

Mehr zum Thema Digitales

Das mache die Geschäfte im Vereinigten Königreich "transparenter", teilte das Online-Netzwerk mit, ohne Zahlen zu nennen. Facebook war in Großbritannien scharf kritisiert worden, nachdem sich herausstellte hatte, dass das Unternehmen dort 2014 nur 4327 Pfund (rund 5570 Euro) Körperschaftssteuer gezahlt hatte. In Irland liegt der Steuersatz deutlich niedriger.

Großbritannien änderte vergangenes Jahr sein Steuergesetz, um zu verhindern, dass multinationale Konzerne legal Steuern vermeiden können. Die Änderung tritt ab April in Kraft. Wie im Januar bekanntwurde, zahlt der Internetriese Google in Großbritannien Steuern von 130 Millionen Pfund nach und wird dort künftig ebenfalls höhere Abgaben leisten.

Wie Facebook erklärte, sollen die vom Team in Großbritannien abgeschlossenen Geschäfte auch dort verbucht werden. Die großen Werbekunden sollen kommende Woche unterrichtet werden. Die "Financial Times" berichtete am Freitag unter Berufung auf informierte Personen, mit der Änderung könnte Facebook in Zukunft "Millionen" an Steuern mehr bezahlen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.