Schnee und Eis in weiten Teilen Deutschlands: Wer jetzt mit dem Auto unterwegs ist, sollte besonders achtsam sein. Denn nicht nur glatte Straßen und schlechte Sicht erhöhen das Risiko in einen Unfall verwickelt zu werden, auch langsam fahrende Räumfahrzeuge überfordern viele Autofahrer. Um sich und andere nicht unnötig in Gefahr zubringen, ist die richtige Fahrweise umso wichtiger.

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Die derzeitigen Wetterbedingungen machen das Autofahren nicht gerade angenehm: Tief "Axel" fegt mit eisigem Atem über Deutschland und sorgt nicht nur im Süden und Osten des Landes für bittere Minusgrade. Schnee und Eis können in ausreichender Menge jede Autofahrt zur Rutschpartie machen – trotz Winterreifen. Hinzu kommen die starken Schneeverwehungen und der teilweise heftige Wind. Mit dem plötzlichen Winterwetter sind natürlich auch wieder die städtischen Räumdienste im Dauereinsatz. Sie sorgen für freie Straßen ohne Glatteisgefahr. Doch wie sollten Sie sich am besten verhalten, wenn Sie ein Räumfahrzeug vor sich haben? Der ADAC hat Tipps zum richtigen Verhalten zusammengetragen.

Räum- und Streufahrzeuge am besten nicht überholen

Wer hinter einem Streu- oder Räumfahrzeug unterwegs ist, sollte wissen, wie er sich zu verhalten hat. Denn in diesem Fall besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. Wer den langsam fahrenden Räumungsdienst bei widrigen Wetterverhältnissen versucht zu überholen, riskiert schnell schwerwiegende Folgen. Der Grund dafür ist simpel: Vor dem Streufahrzeug ist es oft gefährlich glatt oder die Fahrbahn ist so stark verschneit, dass ein problemloses Einfädeln nicht mehr möglich ist.

Grundsätzlich sollte in einem solchen Fall von einem Überholvorgang abgesehen werden. Denn nach dem Überholen des Winterdienstfahrzeugs müssen Sie damit rechnen auf einer ungeräumten Fahrbahn zu fahren. Im Ergebnis müssen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit also wieder verlangsamen, die Zeitersparnis ist oft dahin. Darüber hinaus ist das Risiko ins Schleudern zu geraten auf einer nicht geräumten Strecke weitaus höher.

Sicherheitsabstand zwingend einhalten

Wenn Sie auf der Autobahn auf ein Räumfahrzeug treffen, ist zu beachten, dass diese dort meist in einer Kolonne, versetzt fahrend auf den Spuren, im Einsatz sind. Das vorausfahrende Fahrzeug fährt dabei auf der linken, die anderen mit leichtem Abstand auf den restlichen Fahrspuren. Auch hier sollten Sie das Überholen dringlichst vermeiden, den Winterdienst nicht behindern und zusätzlich einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu diesem einhalten.

Wer zu dicht auffährt, dem schlägt zudem eine Mischung aus Salz und Schnee auf die Windschutzscheibe, was zu einer erheblichen Sichtbehinderung führen kann. Als Richtwert für den Abstand können Sie Ihre gefahrene Geschwindigkeit heranziehen. Der halbe Tachowert in Metern sollte es mindestens sein.

Achtung bei Gegenverkehr

Sollte Ihnen das Räumfahrzeug entgegenkommen, rät der ADAC zu besonderer Vorsicht. Denn nicht nur der auf Ihre Seite spritzende Schnee kann für schlechte Sicht sorgen, auch das Streufahrzeug selbst kann breiter sein als zunächst angenommen. Das vorne angebrachte Räumschild überragt oft die eigentliche Fahrzeugbreite.

Denken Sie daran, dass Straßen nicht zu jeder Tageszeit geräumt sind – einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Sie müssen Ihre Fahrweise also je nach Wetterlage anpassen. Auch wenn die Fahrbahn bereits mit Salz gestreut wurde, kann es sein, dass sich ein Wasserfilm bildet, der schnell wieder gefriert. Auch einige Grade über dem Gefrierpunkt kann es an bestimmten Stellen wie in Waldabschnitten oder auf Brücken gefährlich glatt werden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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