Jedes Jahr kollidieren Zehntausende von Autos in Australien mit Wildtieren, mit schweren Folgen für die Fahrzeuge, deren Insassen und natürlich auch für die Wildtiere. Rund 90 Prozent der Unfälle gehen dabei auf Zusammenstöße mit Kängurus zurück. VW Australien will künftig für ausgewählte Modelle eine Nachrüsttechnik anbieten, die helfen soll, Wildtierunfälle zu vermeiden.
Mit Tönen gegen Wildtiere
Das RooBadge, der Name setzt sich aus dem australischen Namen für Kängurus und der englischen Bezeichnung für Logo zusammen, wurde in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit den Känguru-Verhaltensforschern der University of Melbourne entwickelt. Die australische Wildtierrettungsorganisation Wires stellt die für den Betrieb notwendigen Echtzeitdaten darüber bereit, wo sich Kängurus auf dem gesamten Kontinent aufhalten.
Mit Hilfe eines Hochleistungsrichtlautsprechers sendet das RooBadge Töne in den Bereich vor dem Fahrzeug aus, die querende Kängurus vertreiben sollen. Dabei werden für verschiedene Känguru- und andere Großtierarten spezifische Töne verwendet. Zum Einsatz kommen beispielsweise Rufe von Dingos, oder Alarmrufe von Vögeln aber auch Alarmsignale, mit denen sich Kängurus gegenseitig warnen.
Die Echtzeitdaten der Wildschützer geben dabei über GPS-Abgleich vor, in welcher Region Australiens und auf welchen Strecken welche Töne gesendet werden. Das System an sich kann über eine spezielle App sowie das bordeigene Infotainmentsystem konfiguriert und gesteuert werden.
Ersatzteil kommt, Internationalisierung geplant
Geplant sind für die Känguru-Abwehr eine Version in Form des VW-Kühlergrill-Logos sowie eine Universal-Variante in der Größe eines Kennzeichens. Das Logo soll Plug-and-play in den Kühlergrill des Amarok passen. Die Universal-Variante kann an quasi jedem Auto angebracht werden.
Noch laufen die finalen Tests, in den die optimale Tonsignalabgabe ermittelt wird. Bald sollen das RooBadge und auch das Universal-Element als offizielles Ersatzteil erworben werden können. Preise nennt VW Australien noch nicht. Darüber hinaus will VW Australien diese Technologie auch anderen Herstellern in anderen Ländern zur Wildabwehr anbieten. Gespräche mit potenziellen Partnern in Europa und den USA laufen nach VW-Informationen bereits. © auto motor und sport
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