Im vergangenen Jahr sind bei Verkehrsunfällen in Deutschland mehr Menschen gestorben als im Jahr davor. Dabei steigt die Zahl der getöteten Fahrradfahrer seit 2010 an.
Die Zahl der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr noch mehr angestiegen als bisher bekannt. 3.275 Menschen verloren bei Unfällen auf den Straßen in Deutschland ihr Leben, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das sind 95 Tote oder drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Es handelt sich um den ersten Anstieg der Zahlen nach zwei Jahren Rückgang.
Ende Februar war die vorläufige Jahresbilanz bekannt gegeben worden. Diese berücksichtigte aber nur Zahlen bis November. Bis zu dem Zeitpunkt waren dem Bundesamt 3.265 Verkehrstote gemeldet worden.
Zahl der getöteten Radfahrer sticht heraus
Den nun endgültigen Zahlen zufolge starben mit 1.424 die meisten Unfallbeteiligten in einem Auto. Im Vergleich zum Jahr 2010 sticht aber weiter vor allem die Zahl der getöteten Fahrradfahrer hervor, die sich in dem Zeitraum um knapp 17 Prozent erhöhte.
Dieser Trend hatte sich bereits bei Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen abgezeichnet. 2018 starben 445 Fahrradfahrer bei Unfällen.
Der Fahrradklub ADFC kritisierte "fahrradfeindlich gestaltete Kreuzungen und Einmündungen". Geschäftsführer Burkhard Stork forderte mehr Investitionen für "durchgängige, sichere Radwege und geschützte Kreuzungen." Der Fahrradklub befürchtete, durch die Zulassung von E-Scootern werde sich die Situation verschlimmern.
Unter den Verkehrstoten befinden sich zudem 697 Motorradfahrer, 458 Fußgänger und 174 Fahrer von Güterkraftfahrzeugen wie Lastwagen. Weitere 77 Menschen kamen bei anderen Unfällen ums Leben, etwa in einem Bus (9) oder mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen (20).
Zahl der Verkehrstoten sinkt seit 2010
Landstraßen bleiben der Statistik zufolge der Schwerpunkt für tödliche Verkehrsunfälle. Mit 69 Prozent ereigneten sich zwar die mit Abstand meisten Unfälle innerhalb von Ortschaften, dort seien aber nur 30 Prozent der tödlichen Unglücke registriert worden.
Auf Landstraßen gab es im Vergleich zwar nur 24,3 Prozent der Unfälle, auf diese entfielen aber 57 Prozent der tödlichen Unglücke. Auf Autobahnen wurden demnach 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und 12,9 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle gezählt.
Die Zahl der Verletzten stieg den Angaben zufolge um 5.706 oder 1,5 Prozent auf 396.000 Menschen.
Trotz Zunahme der Verkehrstoten von 2017 auf 2018 ergibt sich auf längere Sicht eine günstige Entwicklung. So sank seit 2010 die Zahl in Deutschland um 10,2 Prozent. (ff/dpa/afp)
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