Elektroautos und eine gepanzerte Karosserie, das ist ein fahrender Zielkonflikt. Eine US-Firma hat nun dennoch ein solches Projekt auf Basis des Lucid Air Sapphire vorgestellt.
Welche Art Autos halten Sie für prädestiniert, mit einer gepanzerten Karosserie ausgerüstet zu werden? Klar: Dicke SUV-Modelle und luxuriöse Limousinen der Oberklasse – die beherrschen schließlich den Markt der schusssicheren Pkw. Einen reinen Elektroantrieb würden wohl die wenigsten für ihr Sonderschutzauto wählen. Dennoch stellt die auf solche Fahrzeuge spezialisierte U.S. Armor Group nun ein genau solches Modell vor: Einen extra abgesicherten Lucid Air Sapphire, der sich optisch nicht vom Serienmodell unterscheidet.
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Das Topmodell der Elektro-Luxuslimousinen-Baureihe erhält von den Amerikanern eine Karosserieverstärkung mittels Verbundwerkstoffen, die nach eigener Aussage "zehnmal stärker als ballistischer Stahl, jedoch fünfmal leichter" ist. Hinzu kommen ballistische Scheiben, die aus transparentem und laminiertem Panzermaterial bestehen. Beides soll in Kombination aus einer 44er-Magnum abgefeuerten Projektilen standhalten können – vor Dirty Harry wären die Insassen also schon mal sicher. Belässt man es bei diesem Paket, steigt das Gewicht um lediglich 175 Kilogramm. Ein Leichtgewicht ist der gepanzerte Lucid Air Sapphire dennoch nicht: Da das Auto bereits im Serienzustand eine dicke Batterie mit sich herumfährt (118 Kilowattstunden brutto) und vor luxuriösen Ausstattungsdetails nur so strotzt, werden aus 2,4 fast 2,6 Tonnen.
Noch mehr Schutz auf Wunsch
Es geht aber noch mehr als in der ab 475.000 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 426.500 Euro) erhältlichen Basisversion, die damit fast doppelt so teuer ist wie der Serien-Sapphire (ab 249.000 Dollar). Auf Wunsch verstärkt die Truppe die Panzerung, sodass sich die Personen an Bord nicht einmal vor leistungsstarken Gewehren, Granaten und anderen Sprengkörpern fürchten müssen. Allerdings macht die U.S. Armor Group bisher keine Angaben, in welchen offiziellen Beschussklassen sich ihr Lucid Air Sapphire einordnen lässt.
Doch das ist noch nicht alles. Die U.S. Armor Group rüstet die Elektro-Limousine mit einem "undurchdringlichen Internet/WLAN-Sicherheitspaket" aus, das Hacker verzweifeln lassen soll. Obendrein verfüge der Lucid über eine "hochmoderne Technologie, die während der Fahrt kontinuierlich nach Bedrohungen in der Nähe sucht und dabei Informationen aus über einer Million Quellen sammelt". Dabei sollen sogar die Systeme der örtlichen Polizei und Feuerwehr angezapft werden. Wenn es mal eng wird, stellt ein einziger Tastendruck Verbindung zur U.S. Armor Group her. Hinzu kommen optionale James-Bond-Gimmicks wie Türgriffe mit Elektroschock-Funktion, Giftgasalarm und -abwehr, Pfefferspray-Spender oder versteckte Waffenöffnungen.
Unveränderter Elektroantrieb
Am Antrieb ändern die Sicherheitsexperten übrigens nichts. Die drei E-Motoren des Lucid Air Sapphire liefern also weiterhin insgesamt 920 kW (1.251 PS) und maximal 1.939 Newtonmeter. Die Fahrleistungen leiden etwas unter dem höheren Gewicht. Während die Topspeed-Werksangabe 330 km/h lautet, gibt die U.S. Armor Group "nur" noch "über 200 mph" (322 km/h) für die Sonderschutz-Version an, womit sie ihren Angaben zufolge dennoch das weltweit schnellste gepanzerte Fahrzeug sein soll. Im direkten Beschleunigungsduell gegen das ultraschnelle Basisauto (offiziell 1,89 Sekunden von null auf 60 mph, also 96,6 km/h) soll das gepanzerte Pendant nur knapp den Kürzeren ziehen. Wie sich die Panzerung auf die Reichweite (687 Kilometer nach EPA-Norm) auswirkt, bleibt vorerst leider im Unklaren. © auto motor und sport
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