Der europäische Automobilkonzern Stellantis, zu dem 14 Marken wie Opel, Peugeot und Fiat gehören, wird vermutlich ab dem 1. Januar 2025 wieder Mitglied im europäischen Automobilherstellerverband ACEA werden.

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Das Führungsgremium, unter Leitung von John Elkan als Verwaltungspräsident, vollführt mit dem neuerlichen Beitritt eine Kehrtwende zu der strategischen Entscheidung des geschassten Carlos Tavares, die ACEA 2022 zu verlassen. Der Austritt war damals mit scharfer Kritik an der Arbeit des ACEA verbunden, insbesondere an dessen Haltung zu den strengeren CO₂-Regulierungen der EU und dem geplanten Verbot für Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren ab 2035.

Warum Stellantis aus dem ACEA austrat

Carlos Tavares kritisierte den ACEA als ineffektiv, insbesondere weil es dem Verband nicht gelungen war, das von der EU geplante de facto Verbot für neue Verbrennungsmotoren zu verhindern. Tavares setzte auf einen technologieoffenen Ansatz, der neben Elektroautos auch alternative Lösungen wie synthetische Kraftstoffe umfasste. Zudem bemängelte er den hohen Mitgliedsbeitrag und entschied, stattdessen auf eigene internationale Kommunikationsinitiativen zu setzen, die jedoch wenig Aufmerksamkeit erhielten.

Der ACEA, unter der aktuellen Leitung von Renault-CEO Luca de Meo, setzt sich für eine Verlängerung der Übergangsfrist bis zum vollständigen Verbrenner-Aus 2035 ein. Er fordert eine frühzeitige Neubewertung der Regulierungsschritte bereits 2025, um den Herstellern mehr Flexibilität zu gewähren. Stellantis unterstützt diese Position nun wieder, nachdem der Konzern zuvor eine Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung einnehmen wollte.

De Meo kommentierte die Rückkehr von Stellantis mit den Worten: "Angesichts der beispiellosen Krise der Wettbewerbsfähigkeit Europas und der gemeinsamen Notwendigkeit, die Herausforderungen der grünen Transformation zu meistern, ist es wichtiger denn je, zusammenzuhalten."

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Wie gehts weiter?

Mit der Rückkehr in den ACEA zeigt Stellantis, dass es sich auf eine realistischere und kooperative Strategie fokussiert. Die Herausforderungen der Elektrifizierung, die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die weiterhin bestehende Nachfrage nach hybriden Antrieben machen eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Branche notwendig. Am 17.12.2024 soll bei einem Treffen mit der italienischen Regierung in Rom ein neuer Unterstützungsplan für die Automobilindustrie diskutiert werden, der die Wettbewerbsfähigkeit in Europa stärken soll.

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