Rezvani aus Kalifornien kommt mit einem neuen gepanzerten SUV auf Cadillac-Basis. Die Sonderausstattung klingt teilweise nach einem Comic.

Mehr zum Thema Mobilität

An, höflich ausgedrückt, individuell gestalteten Automobilen herrscht in der inzwischen elfjährigen Geschichte des US-Umbauers Rezvani gewiss kein Mangel. Eine besondere Leidenschaft entwickelt die Firma offenbar für apokalyptisch umgestaltete Geländewagen wie den heftig aufgebrezelten "Tank" auf Basis des Jeep Wrangler.

Video: Im Video: Rezvani Arsenal auf Basis Cadillac Escalade

Generell gerne genommen bei den Kaliforniern ist das Thema Schussfestigkeit, nachdem die Umbaukarosserien sowieso schon schwerstens nach Radpanzer aussehen. Auf Basis des bereits im Serienzustand alles andere als zierlichen Cadillac Escalade baute Rezvani bereits den Vengeance, jetzt kommt eine Neuauflage der Cadillac-Romanze, diesmal unter dem Namen Arsenal.

Zivileres Design

Beim Arsenal habe man sich bemüht, ein etwas unauffälligeres Design als bislang zu wählen, so Revzani in der Beschreibung des Fahrzeugs. Das ist allerdings nur mittelgut gelungen, was allerdings auch an der Basis liegen mag. Denn so richtig unscheinbar ist ein Cadillac Escalade ja schon in der Zivilversion nicht wirklich.

Für Rezvani-Verhältnisse geht die Gestaltung jedenfalls fast schon als elegant durch, auf besonders martialische Kisten-Optik wurde verzichtet. Mit dem Karosserieumbau schwellen die Abmessungen dennoch auf stattliche 5.588 x 2.387 x 1.981 mm in Länge, Breite und Höhe an, soviel zum Thema unauffällig.

Bis zu 710 PS

Bei der Technik bleibt hingegen alles beim Alten. Bedeutet: Standardmotor 6,2 Liter V8, optional in einer getunten Kompressor-Version mit 821 PS. Ein Dreiliter-Turbodiesel steht ebenfalls zur Wahl, allerdings dürften die wenigsten Revzani-Kunden so ausgeprägte Sparfüchse sein, dass hier ein Kreuz in die Optionsliste gemacht wird.

Und so sieht der Rezvani Arsenal auch innen aus, wie ein Escalade innen eben aussieht. Ein bisschen altbacken-barock mit pompösem Einschlag, vielen Displays, edlem Ledergestühl und einem AKG Soundsystem mit 19 Lautsprechern. Allerdings mit ungewöhnlichen Details, die der Luxus-SUV im Zivilleben nicht zu bieten hat. Dass unter anderem schusssichere Westen und Gasmasken zur Wunschausstattung gehören, entspricht der gefühlten oder echten Bedrohungslage der Kundschaft. Einigermaßen cool sind jedoch die Extra-Funktionen, von denen ein Großteil über eine Schalttafel am Dach gesteuert wird.

Pfefferspray und Elektroschocker

Dort finden sich Dinge, die böse Buben und freche Kidnapper so gar nicht mögen. Zum Beispiel die Betätigung für einen Pfefferspray-Werfer. Auch gemein: Die vorne und hinten montierten "Blinding Lights", der Name ist Programm. Wer speziell bei Nacht mit diesen Flutlichtern bestrahlt wird, hat augentechnisch erst einmal Sendepause.

Für besondere Heiterkeit bei den Insassen (und wüste Flüche bei potenziellen Eindringlingen) dürfte jedoch die Funktion der "Shocking Doors" sorgen. Damit werden die Türen, brizzel-brizzel, wie ein elektrischer Viehzaun unter Strom gesetzt. Da greift man kein zweites Mal nach dem Griff, um die Tür aufzureißen. Was ohnehin vergeblich wäre, denn mit speziellen Panik-Schlössern werden diese tresormäßig verriegelt.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Man kann sich den Rezvani Arsenal allerdings auch ganz ohne all diese hübschen Gimmicks und ohne Panzerung bestellen. Dann ist es praktisch ein serienmäßiger Escalade mit sehr wildem Bodykit und kostet 225.000 Dollar (rund 211.000 Euro). Die Extras haben es jedoch in sich, wo für eine Lederausstattung schon mal 10.000 Dollar und für den extralustigen 810-PS-V8 gleich 125.000 Dollar aufgerufen werden. Die Sicherheits- und Panzerausrüstung bis zum Beschusslevel B6 ist in drei Stufen bestellbar, im Vollausbau kommen damit noch einmal 145.000 US-Dollar on top. Wer den Konfigurator konsequent durchklickt, hat zum Schluss geschmeidige 717.250 Dollar auf dem Bestellzettel, nach aktuellem Kurs rund 672.000 Euro.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.