Ram Trucks führt einen neuen, günstigen Pick-up in Toyota-Hilux-Größe ein. Der ist allerdings ein alter Bekannter und stammt aus China.
Die Globalisierung treibt in der Autobranche mitunter seltsame Blüten. Erst recht, wenn sich einst eigenständige Marken plötzlich unter dem Dach eines multinationalen Konzerns wiederfinden. Jüngstes Beispiel ist Ram Trucks, einst die Pick-up-Sparte von Dodge, heute im Stellantis-Universum zuständig für Nutzfahrzeuge in Nordamerika bis hin zum umgelabelten Fiat Ducato.
Ram 1200 als Hilux-Konkurrent
Demnächst gibt es ein weiteres Kapitel aus dieser Geschichte. Mit dem Ram 1200 führt die Marke eine neue Pick-up-Baureihe ein, die als preiswertes Arbeitstier vermarktet wird. Der Ram 1200 tritt mit 5,30 Meter Länge im Segment von Ford Ranger und Toyota Hilux an. Das enthüllen durchgesickerte Bilder aus dem entsprechenden Konfigurator von Ram Mexiko, die im Internet aufgetaucht sind. Offiziell gibt es von Ram noch keine Meldung zu den neuen 1200er-Pick-ups.
Das ist jedoch gar nicht so wichtig, denn die Bilder zeigen einen alten Bekannten. Der Ram 1200 ist nichts anderes als ein umgeschminkter Peugeot Landtrek (neuer Kühlergrill, neues Markenlogo). Dieser Peugeot Landtrek (siehe Bildergalerie) wiederum ist eine Gemeinschaftsproduktion der Franzosen mit dem chinesischen Hersteller Changan, die noch vor der Stellantis-Fusion gestartet wurde. Damit die Geschichte noch ein bisschen runder wird: Der Peugeot/Changan-Pick-up wird auch noch von Fiat in Südamerika angeboten; dort heißt er selbstbewusst "Titano".
Video: Teaser: Fiat Titano Pick-up
Ram wiederum hat für Südamerika gerade erst den Rampage eingeführt, der allerdings auf einer Stellantis-Plattform als Schwestermodell des Jeep Compass in Brasilien gebaut wird. Dort ist der Rampage als hochpreisiger Premium-Pick-up platziert, nicht so sehr für die arbeitende Landbevölkerung.
Letztere soll nun offenbar mit dem Ram 1200 angesprochen werden. In der einfachsten Variante als Einzelkabiner mit Hinterradantrieb sind in den Bild-Leaks 444.900 mexikanische Pesos als Preis zu entdecken, das entspricht umgerechnet rund 22.500 Euro. Darüber rangieren die beiden Doppelkabiner "Tradesman" (Schaltgetriebe) und "Bighorn" (Automatik), jeweils mit Hinterradantrieb. Als Topmodell fungiert der Ram 1200 Laramie mit Allradantrieb und Sechsgang-Automatik für 668.900 Pesos/rd. 33.850 Euro.
Mit Vierzylinder-Benziner
Alle vier Ram-1200-Modelle sind mit einem 2,4-Liter-Turbobenziner bestückt, der 210 PS leistet und ein Drehmoment von 306 Nm liefert. Je nach Modellversion soll der Ram 1200 eine Zuladung von bis zu 1,2 Tonnen schultern. Die Anhängelast liegt bei drei Tonnen. Angekündigt sind 29 noch nicht näher bezeichnete Assistenzsysteme.
Nach dem Leak der Produktdaten und -bilder ist davon auszugehen, dass die Premiere des Ram 1200 in Mexiko unmittelbar bevorsteht. Ein Marktstart in anderen Ländern ist derzeit nicht in Sicht. © auto motor und sport
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