Opels überarbeitet den Vivaro mit Brennstoffzellen-Antrieb. Der Transporter bekommt das Baureihen-Update und wird günstiger.
Opel hat im Rahmen einer Fachtagung in München den neuen Vivaro Hydrogen vorgestellt. Mit dem Transporter möchte die Marke das Thema Wasserstoff-Mobilität vorantreiben. Bereits vor vier Jahren wurden erste Brennstoffzellen-Vivaros vorgestellt, jetzt geht das Thema nach dem großen Facelift der Transporter-Baureihe in die nächste Runde.
Großserienfertigung statt Handarbeit
Das Vorgängermodell Vivaro-e Hydrogen wurde noch in einer Kleinserie bei Opel in Rüsselsheim praktisch von Hand gebaut. Mit dem Modellwechsel begann die Serienfertigung im größeren Maßstab, der Vivaro wird jetzt gemeinsam mit seinen Plattform-Kollegen Citroën Jumpy und Peugeot Expert in den jeweiligen Stellantis-Werken gebaut. Damit einher geht eine deutliche Preisreduzierung – wirklich günstig ist der Brennstoffzellen-Vivaro aber auch weiterhin nicht. Der Brennstoffzellen-Transporter soll mit einer Wasserstoff-Tankfüllung nach WLTP-Norm rund 400 Kilometer weit fahren und minutenschnell nachtanken können.
Um das Wasserstoff-Projekt zu realisieren, werden die E-Versionen der genannten Transporter als Basis verwendet. An Stelle der Traktionsbatterie unter dem Fahrzeug werden drei 700-bar-Wasserstoff-Tanks mit insgesamt 4,4 Kilo Kapazität installiert. Hieraus wird eine 45 kW leistende Brennstoffzelle versorgt, die unter der Fronthaube Platz findet.
Wasserstoff-Plug-in-Hybrid
Etwas ungewöhnlich für ein FCV-Fahrzeug ist die Auslegung als Plug-in-Hybrid. Ein 10,5 kWh fassender Akku wird quer unter den Sitzen in der Kabine untergebracht und kann extern aufgeladen werden. Bis zu 50 Kilometer Reichweite sollen alleine mit der Batterie möglich sein. Durch diese Lösung kann auf eine leistungsstärkere Brennstoffzelle verzichtet werden, um den maximal 100 kW (Dauerleistung: 60 kW) leistenden E-Motor zu betreiben.
Opel liefert den Vivaro-e Hydrogen in den beiden Größen M (4,96 Meter) und L (5,31 Meter). Mit 5,3 bis 6,1 Kubikmetern Ladevolumen und 1,1 Tonnen Zuladung soll die Wasserstoff-Variante den Verbrenner-Modellen nicht nachstehen. Zur besseren Beladung gibt es auf beiden Seiten Schiebetüren.
Opel blickt zwar auf eine jahrzehntelange Forschungs-Geschichte beim Thema Wasserstoff zurück, das letzte Forschungsfahrzeug war der Opel Hydrogen 4 aus dem Jahr 2008. Doch 2012 sortierte der damalige Opel-Eigner General Motors die FCV-Aktivitäten neu, das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Opel in Kastel wurde geschlossen. Beim jetzigen Projekt nutzt Stellantis die damaligen Erfahrungen, setzt aber auf externe Zulieferer. Der 700-bar-Hochdrucktank wird vom französischen Konzern Faurecia eingekauft, auch die Brennstoffzelle kommt aus Frankreich: von Symbio FCell.

Opel Vivaro Hydrogen Preis
Opel spricht in der Präsentation des neuen Vivaro Hydrogen von "signifikant gesenkten Preisen", das ist allerdings angesichts der bisherigen Produktion in Handarbeit nicht sehr überraschend. Um rund 40 Prozent soll der Kaufpreis gesunken sein, beim Vorgängermodell hatte Opel eine offizielle Preisangabe verweigert. Bei der Neuauflage des Vivaro Hydrogen stehen jetzt 71.500 Euro auf dem Preisschild. Netto. © auto motor und sport