1.903.054 Pkw wurden im Jahr 2023 erstmals in Großbritannien, das seit Anfang 2020 nicht mehr zur EU gehört, zugelassen. Zum Vergleich, im Vorjahr waren es 1.614.063, in 2021 1.647.181 Neuzulassungen, im Corona-Katastrophenjahr 2020 insgesamt 1.631.064 Pkw.
E-Auto-Anteil stagniert, Benziner steigen, Diesel verliert
Das politische Hin und Her beim Ausstieg aus der Europäischen Union sowie die Transformation zur Elektromobilität haben die Kaufbereitschaft seit 2017 schwinden lassen. Die Corona-Pandemie 2020 gab dem Auto-Land zunächst den Rest. In den vergangenen 18 Jahren waren die Neuzulassungen nicht so gering, nur viermal sanken die Zahlen in der Vergangenheit unter die Zwei-Millionen-Marke. Das war 2009, 2011, 2020, 2022 und nun auch 2023 – allerdings nur knapp. 1992 verzeichneten die Briten mit nur 1,59 Millionen die niedrigste Neuzulassungsquote aller bisheriger Zeiten.
Neuzulassungen Großbritannien 2022
Der Absatz von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) erreichte ein Rekordvolumen – mit 314.687 Neuzulassungen stieg er um fast 50.000 Einheiten. Tatsächlich wurden im Jahr 2023 mehr BEVs auf die Straße gebracht als in den Jahren 2020 und 2021 zusammen.
Für das Jahr 2024 hat die britische Regierung eine feste Quote für Zero Emission Vehicles (ZEV, Null-Emissions-Fahrzeuge) aufgelegt. Diese Regel sieht vor, dass 22 Prozent aller neuen Autos und zehn Prozent aller neuen Transporter emissionsfrei sein müssen. Diese Quote wird schrittweise erhöht, bis sie im Jahr 2030 bei 80 Prozent liegt, bevor im Jahr 2035 alle verkauften Neuwagen emissionsfrei sein müssen. Aktuell liegt die BEV-Quote bei 16,5 Prozent (2022 bei 16,6 Prozent), die der wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge bei 12,6 Prozent (2022: 11,6 Prozent). Angesichts der stagnierenden Verbrauchernachfrage fordert die Branche die Regierung auf, private Käufer zu unterstützen, indem sie die Mehrwertsteuer auf neue BEVs drei Jahre lang halbiert.
Neuzulassungen Großbritannien 2021
Die Quote der Diesel-Fahrzeuge ging im Berichtsjahr dramatisch von 82.981 Fahrzeugen auf nur noch 71.501 Modelle (- 13,8 Prozent) zurück. Bei den Benzin-getriebenen Pkw gingen die Zulassungen hinauf. Von 682.472 Benzinern um 13,5 Prozent auf 774.484 Einheiten.
Wo stehen die deutschen Autohersteller?
Angeführt wird das Top 10 Ranking 2023 nicht mehr vom Nissan Qashqai. Der japanische SUV musste seinen Spitzenplatz an den Ford Puma abgeben. Der Dritte im Bunde ist der Opel bzw. Vauxhall Corsa. Die Marke konnte mit dem Mokka auch noch ein weiteres Modell auf Rang zehn platzieren. Genauso gelang es Nissan mit dem Juke auf dem 8. Rang. Einziges Fahrzeug aus deutscher Produktion ist der Audi A3 auf dem 9. Platz. Der VW Golf ist nicht mehr in den Top 10.
Zeigten die Neuzulassungen der Elektroautos 2022 einen Doppelsieg von Tesla Model Y und Model 3, so rangiert letzteres 2023 nur noch auf dem vierten Platz. Auf Rang zwei konnte sich quasi aus dem Stand der MG4 platzieren, die Nummer drei im Bunde ist der Audi Q4 E-Tron. Als weitere Modelle deutscher Provenienz finden sich auch der BMW i4 sowie VW ID.3 und ID.4 in dem Top-10-Ranking. © auto motor und sport
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