Erstmals zur EICMA 2022 präsentierte MV Agusta die Superveloce 1000 mit 4 Zylindern und 208 PS. Den Anfang macht ab Juli 2024 – endlich – die Limited Edition Serie Oro, hochfein und edelst für fast 70.000 Euro. Inzwischen tauchte die Standard-Ausführung auf, die wohl 2025 – nicht ganz so teuer – folgen wird.

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25 Jahre nach ihrem Comeback präsentierte die legendäre italienische Motorradmarke MV Agusta zur EICMA im November 2022 ein weiteres begehrenswertes Sportmotorrad: die Superveloce 1000. Den Neuanfang machte 1997 die F4 750, ebenfalls mit Reihenvierzylinder-Motor und zuerst als Serie Oro für den Anfang. 2024 geht die Gold-Serie weiter.

Video: Im Video: MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro

MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro – die Preise für die Limited Edition

Am 9. Juli 2024 folgte – endlich – der nächste Schritt: MV Agusta präsentierte die finale Serien-Version der MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro. Und die überaus stolzen Preise für die auf 500 Exemplare limitierte erste Gold-Serie: 68.600 Euro in Deutschland, 82.000 Euro in Österreich, 62.500 Franken in der Schweiz. Goldfarben sind die Räder der Serie Oro, hinten zusätzlich mit roten Speichen bestückt. Ebenso markentypisch in Rot und Silber sind die Verkleidungsteile aus leichtem Carbon lackiert. Im Klarsichtbereich sind die Kohlefasern teilweise "forged" statt konventionell laminiert.

Neues Vierzylinder-Superbike von MV Agusta mit 208 PS

Zwischenzeitlich hatte MV Agusta sich mit Dreizylinder-Motoren breit aufgestellt, auch in Form der Superveloce 800 mit 147 PS starkem Triple. Auf die F4 1000 folgte bisher kein weiteres verkleidetes Sport-Modell mit 4 Zylindern. Einen aktuellen Reihenvierzylinder hat MV Agusta dennoch im Rennen, nämlich im Hyper-Naked-Bike Brutale 1000 – ohne Verkleidung. Diesen Hochleistungsmotor mit 16 radial angeordneten Titanventilen, Titanpleueln, DLC-beschichteten Teilen und 8 Einspritzdüsen bekommt nun auch die Superveloce 1000. Mit maximal 208 PS (153 kW) bei 13.000/min sowie 116,5 Nm bei 11.000/min.

Video: Im Video: Im Video: MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro - Riding

Superveloce-Design mit Brutale-Motor

In Form der neuen Superveloce 1000 führt MV Agusta das bei den Fans gut angekommene Neo-Retro-Konzept mit dem wirklich brutalen Brutale-Motor zusammen. Also ähnelt die rundliche Verkleidungsfront mit integriertem LED-Rundscheinwerfer jener der Superveloce 800. Wesentlich anders sieht es jedoch am Heck aus. Zwar dreht sich das Hinterrad der Superveloce 1000 – Hinterreifenformat 200/55 ZR 17 – ebenfalls in einer Aluminium-Einarmschwinge, hier jedoch völlig vom Auspuff befreit. Bei der 1000er greift MV Agusta auf eine Underseat-Positionierung der Abgasanlage zurück, wie sie in den 1990er-Jahren und 2000er-Jahren in Mode und entsprechend weit verbreitet war. Bis praktische Gründe, vor allem das Thema Schwerpunkt, wieder zu unten verlaufenden Auspuffen führten.

4 Underseat-Auspuffrohre

Beim Design der MV Agusta Superveloce 1000 setzten sich offenbar die Ästhetiker gegen die Pragmatiker durch, und das sternförmige Design des geschmiedeten Aluminiumrads kommt umso besser zur Geltung. Durch die spektakuläre, gemeinsam mit Akrapovic entwickelte Abgasanlage aus Titan mit 4 Auspuffrohren, jeweils 2 links und rechts schräg neben dem runden LED-Rücklicht, darf der extrem angespitzte Vierzylinder hier fauchen und kreischen. Einigermaßen gezähmt wird sein Zorn vom kompletten, modernen Elektronik-Paket mit Schlupfregelung, Launch Control und Wheelie Control. Am Kassetten-Sechsganggetriebe assistieren eine Anti-Hopping-Kupplung und ein Quickshifter beim Hoch- und Herunterschalten. Im 6. Gang werden über 300 km/h erreicht.

Video: MV Agusta Superveloce (2021) - Präsentation

Echt Superveloce: bis zu 320 km/h

Sogar von 320 km/h ist die Rede, wobei die Winglet-Frontspoiler dann angeblich 39,2 Kilogramm Anpressdruck erzeugen. Inzwischen tauchten allerdings Homologationsdaten in der Schweiz auf, mit "nur" 305 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Unter der Carbon-Verkleidung der Superveloce 1000 Serie Oro lugt der Gitterrohrrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl hervor, teilweise von der Brutale 1000 RR übernommen. Dazu bekommt die erste Gold-Serie an der Front eine voll einstellbare Upside-down-Telegabel von Öhlins und am Heck ein voll einstellbares TTX-Federbein von Öhlins. Im Verbund mit dem ebenfalls einstellbaren Lenkungsdämpfer von Öhlins sind diese Fahrwerkskomponenten sogar elektronisch und semi-aktiv geregelt.

209 Kilo ohne Sprit mit Öhlins und Brembo

Sowohl die beiden radial montierten Monoblock-Bremszangen vorn mit jeweils 4 Kolben als auch die hintere 2-Kolben-Bremszange und die zugehörigen Pumpen liefert Brembo zu, das schräglagenoptimierte ABS kommt von Continental. Betont sportlich sind die Verkleidungen der vorderen Bremsscheiben mitsamt Kühllufthutzen. Als Gewicht nennt MV Agusta für die Serie Oro 209 Kilogramm – ohne Sprit im 16-Liter-Tank, dafür mit leichter Lithium-Batterie. Weitere sondermodellspezifische Details der Serie Oro sind die Sitzpolster-Bezüge aus Leder und Alcantara, zweifarbig in Rot und Schwarz, sowie der Lederriemen über den Tank. Und die nummerierten, lasergravierten Plaketten zur Limited Edition.

Video: Im Video: MV Agusta Superveloce Ago

Kit-Box und Racing-Kit für die Superveloce 1000 Serie Oro

Zusätzlich zur hochwertigen Ausstattung der Karosserie und des Fahrwerks bekommt die MV Agusta Superveloce 1000 ein 5,5 Zoll großes TFT-Farbdisplay fürs Cockpit und dazu Bluetooth-Verbindung samt Smartphone-App (MV Ride App). Zudem ist ein Tempomat vorhanden und bei der Serie Oro sogar ein Diebstahlschutz mit GPS-Ortung. Letzteres erscheint für Fahrzeuge dieser Preisklasse sinnvoll. Im Lieferumfang der Limited Edition Serie Oro ist eine Kit-Box mit Sitzpolster und Fußrasten für den Sozius sowie verschiedenen Einsätzen für die variable Schwingenaufnahme und weiterem modellspezifischem Zubehör enthalten. Zudem wurde umfangreiches Original-Zubehör für rennsportliche Einsätze als Racing-Kit in Aussicht gestellt. Damit lässt sich die Spitzenleistung angeblich auf 212 PS steigern und das Trockengewicht auf 192 Kilogramm senken.

MV Agusta Superveloce 1000 Standard-Ausführung ab 2025

Im Februar 2024 tauchte die Standard-Ausführung der MV Agusta Superveloce 1000 auf, bei der Fahrzeug-Zulassungsbehörde in Australien. In Schwarz statt in Rot und mit formalen Anbauteilen wie den Lenkerenden-Rückspiegeln oder dem Kennzeichenträger seitlich an der Einarmschwinge sieht die Superveloce 1000 zwar immer noch gut, aber etwas mehr nach Realität als nach Traum aus. Weitere erkennbare Unterschiede zur Serie Oro sind die schwarzen Sitzpolster – hier auch für den Sozius – sowie ein anderes Rad-Design.

Video: Im Video: MV Agusta Brutale 1000 RR Assen

207 Kilo, 208 PS und 305 km/h für das Basis-Modell

Als Eckdaten der MV Agusta Superveloce 1000 (Standard-Ausführung) sind vorgemerkt: 207 Kilogramm Gewicht (fahrbereit, vollgetankt) bei ebenfalls 1.415 Millimeter Radstand. In den Schweizer Homologationsdaten waren bisher keine Unterschiede zwischen Oro-Edition und Standard-Ausführung zu finden: 208 PS, 305 km/h. Logischerweise müsste die etwas weniger teure Standard-Ausführung auf die limitierte Serie Oro folgen, wahrscheinlich 2025. Ebenfalls für 2024 angekündigt sind übrigens die Vierzylinder-Superbikes von QJMotor aus China – mit Technik von MV Agusta.

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Fazit

Endlich gibt es wieder ein 1000er-Superbike mit 4 Zylindern von MV Agusta: die Superveloce 1000 mit neoklassisch rundlicher Verkleidung. Und mit 208 PS starkem Reihenvierzylinder-Motor. Superveloce bedeutet superschnell, und konkret sind das über 300 km/h. Den Anfang macht ab Juli 2024 – endlich – die Serie Oro in Gold, Rot und Schwarz mit spektakulärem 4-Rohr-Underseat-Auspuff aus Titan von Akrapovic, elektronisch geregelten Fahrwerkskomponenten von Öhlins, Carbon-Verkleidung und Kit-Box. In Deutschland kostet die auf 500 Exemplare limitierte erste Gold-Serie 68.600 Euro. Im Februar 2024 tauchte die Standard-Ausführung der Superveloce 1000 auf, die wohl 2025 auf die Serie Oro folgen wird – nicht ganz so teuer.  © Motorrad-Online

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