Das brasilianische Start-up Lecar ist der erste Autohersteller, der den Antrieb von Horse verwendet, dem Joint Venture von Renault und Geely.
Die Renault Group und der chinesische Automobilhersteller Geely haben im Frühjahr 2024 das Gemeinschaftsunternehmen Horse Powertrain Limited gegründet. Das britische Unternehmen will nach eigenen Aussagen der führende Anbieter von Antriebssträngen werden – weltweit! Der ambitionierte Plan: Jährlich sollen etwa fünf Millionen Benzin-, Diesel- und Hybridantriebe für unterschiedliche Autohersteller gebaut werden. Die Liste reicht von Marken wie Renault, Dacia, Geely, Volvo sowie Lynk & Co über Proton und Nissan bis hin zu Mitsubishi. Doch als erster Pkw-Hersteller wird das brasilianische Start-up Lecar den Horse-Antrieb bekommen.
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Hybrid-Crossover mit erweiterter Reichweite (EREV)
Der Lecar 459 ist das erste Fahrzeug von Lecar und soll 2026 auf den Markt kommen. Auch wenn sich der brasilianische Hersteller auf Elektrofahrzeuge konzentrieren will, so ist das erste Modell ein Hybrid. Allerdings ordnen ihn die Verantwortlichen als EREV ein – also als Extended Range Electric Vehicle (Elektrofahrzeug mit erweitertem Einsatzbereich). Solche Elektroautos besitzen zusätzlich einen Verbrennungsmotor, der die Reichweite erheblich verlängern kann.
Im Fall des Lecar 459 sollen es mehr als 1.000 Kilometer sein. Dafür nutzt er den Range-Extender-Antriebsstrang von Horse, der auf einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor (HR10) basiert. Der Motor treibt einen Bordgenerator an, der die Batterie im Unterboden auflädt. Und die wiederum gibt den Strom an die Elektromotoren ab. Der HR10 ist für den Betrieb mit emissionsarmen Benzin- und Ethanol-Kraftstoffen konzipiert – den in Brasilien am häufigsten angebotenen Kraftstoffen.
Aus Brasilien für Brasilien
Der HR10-Motor von Horse erzeugt dank Direkteinspritzung, doppelter obenliegender Nockenwellen und Turbolader bis zu 85 kW (115 PS) Leistung und 200 Nm Drehmoment. In Brasilien ist der erwähnte Antrieb bereits in leichten Nutzfahrzeugen im Einsatz. Horse wird das Lecar-Werk mit jährlich 12.000 Einheiten des HR10 beliefern. Gebaut wird der Antriebsstrang in Curitiba, was ebenfalls in Brasilien liegt. Denn Horse betreibt acht Produktionsstätten in sieben Ländern, drei Forschungs- und Entwicklungs-Zentren und einen Hauptsitz im spanischen Madrid. Das Unternehmen produziert jährlich 3,2 Millionen Einheiten für seine Kunden auf der ganzen Welt.
Gegründet wurde Lecar vom brasilianischen Unternehmer Flávio Figueiredo Assis. In den kommenden Monaten will er eine ganze Reihe anspruchsvoller und erschwinglicher Elektromodelle vorstellen, die sich an das inländische Publikum richten. Assis sagt: "Unser Team hat einen unglaublich ehrgeizigen Plan, den Lecar 459 Hybrid zu entwickeln und auszuliefern – Brasiliens erstes in Brasilien hergestelltes Elektroauto. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Horse der ideale Partner für uns." © auto motor und sport
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