Arctic Trucks verpasst dem Land Rover Defender Vergröberungsmaßnahmen nach Art des Hauses. Der Landy wird mächtig hoch und richtig breit.
Jetzt hat es auch den Landy erwischt: Mit einem Radikalumbau hat Arctic Trucks, üblicherweise auf Hochbauarbeiten an Pick-ups spezialisiert, den Land Rover Defender in die Mangel genommen. Herausgekommen ist ein AT35-Umbau, dessen Bezeichnung Kennern der Offroad-Spezialisten gleich verrät, was die Stunde geschlagen hat: 35er Reifen.
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35 Zoll Außendurchmesser, diese zöllige Größenbezeichnung hat sich in der Geländewagen-Szene seit Jahrzehnten als Standard etabliert, bedeutet umgerechnet auf unser metrisches System in diesem Fall eine Bereifung in 325/60. Verbaut werden die BF Goodrich-Reifen auf schwarzen 20x10-Zoll Leichtmetallrädern.
Extrabreite Riesenreifen
Möglich macht diese Aufstockung ein Umbau das Fahrwerks, bei dem das Luftfeder-System des Defender 110 um 15 Millimeter verlängert wird. Alternativ wird ein gegenüber der Serie um 20 Millimeter höheres Stahlfederfahrwerk mit Bilstein-Dämpfern verbaut.
Außerdem werden die Radhäuser, da muss man tapfer sein, großzügig ausgeschnitten, um Platz für die Riesengummis zu schaffen. Die Achslenker werden außerdem für die neue Fahrwerkshöhe angepasst und schließlich der elektronische Tacho auf die neue Reifengröße kalibriert.
Um die Abdeckung der Großbereifung kümmern sich neue Kotflügelverbreiterungen, die den ganzen Wagen auf stabile 2,17 Meter Breite anschwellen lassen. Sie können wahlweise schwarz oder in Fahrzeugfarbe lackiert bestellt werden. Durch die neuen Räder wächst außerdem die Spurweite des Defender um 135 auf 1.840 Millimeter. Nachdem der Einschlagswinkel für die 35er-Reifen begrenzt werden muss, um bei vollem Lenkeinschlag keine Kaltverformung in der Karosserie zu verursachen, wächst der Wendekreis von 13 auf 15 Meter – kein Idealmaß für Großstadt-Abenteuer.
360 Millimeter Bodenfreiheit
Gewaltig gewachsen ist natürlich die Bodenfreiheit, die sich alleine schon durch die größeren Reifen um stolze 52 Millimeter erhöht. Bei Verwendung der Luftfederung wird in der höchsten Fahrwerkseinstellung eine Bodenfreiheit von 360 Millimeter erreicht, da hört man von hinten den Unimog anerkennend pfeifen. Und, um das Zahlenspiel abzuschließen, die Böschungswinkel verbessern sich natürlich auch entsprechend. Vorne wächst der Karosseriewinkel zum Untergrund auf 39, hinten auf 40 Grad.
Arctic Trucks hält außerdem noch weitere Ausstattungs-Extras für den AT35 Defender bereit. Für innen gibt es eine maßgefertigte Lederausstattung (Sitze, Türen, Armaturenbrett, Mittelkonsole, Lenkrad) mit eingeprägten Arctic Trucks-Logos. Optional für den Außenschmuck lassen sich farblich extravagante Bergehaken (in leuchtend rotem "Lava"-Lack) sowie eine LED-Scheinwerferleiste auf dem Dach verbauen. Ebenfalls im Angebot ist die Heckklappenmontage eines Reserverads, natürlich im 35-Zoll-Format.
Heftiger Preis
Für den Gesamtumbau berechnet Arctic Trucks in England, wo das Paket entwickelt wurde, 29.995 Britische Pfund plus Steuern, das entspricht aktuell rund 35.000 Euro. Umgebaut werden kann jeder Land Rover Defender ab Modelljahr 2020, unabhängig von Motorisierung und Getriebe. Für den Umbau veranschlagt Arctic Trucks GB eine Dauer von zwei Wochen. © auto motor und sport
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